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Italien: Geschwister locken Beamte in Falle – drei Polizisten tot


Italienisches Bauernhaus explodiert
Geschwister locken Beamte in Falle – drei Polizisten tot

Von t-online, mtt

14.10.2025Lesedauer: 2 Min.
Das Bauernhaus nach der Explosion: Offenbar waren mehrere Räume mit Gas gesättigt.Vergrößern des Bildes
Das Bauernhaus nach der Explosion: Offenbar waren mehrere Räume mit Gas gesättigt. (Quelle: Feuerwehr/dpa)
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Ein Bauernhaus soll zwangsgeräumt werden, Spezialeinheiten rücken an. Als die Beamten die Tür öffnen wollen, kommt es zu einer gewaltigen Explosion. Das zweistöckige Gebäude stürzt ein – und begräbt mehrere Polizisten.

In Italien soll ein Geschwistertrio Spezialpolizisten in eine tödliche Falle gelockt haben. Bei der Explosion eines Bauernhauses in Castel D'Azzano, einer Kleinstadt südlich von Verona, starben drei Beamte. Mindestens 17 weitere Polizisten und Feuerwehrleute wurden verletzt. Drei von ihnen werden auf einer Intensivstation behandelt, zwei müssen künstlich beatmet werden.

Das Haus sollte am Dienstagmorgen zwangsgeräumt werden. Wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtete, war das Gehöft schon vor Jahren zwangsversteigert worden. Die drei Bewohner, zwei Brüder und ihre Schwester, hätten seit Langem mit finanziellen Problemen zu kämpfen gehabt.

Die Räumung am Dienstag war demnach seit Tagen geplant. Da die Bewohner gedroht hatten, sich in die Luft zu sprengen, rückten schon in der Nacht zum Dienstag Spezialkräfte zur Räumung an. Laut der Zeitung "La Repubblica" hatten die Geschwister im vergangenen Jahr zweimal einen Gerichtsvollzieher vertrieben, indem sie eine Gasflasche geöffnet hatten.

Wieso sich die Polizei trotz der akribischen Vorbereitungen der Beamten am Dienstagmorgen in eine Falle locken ließ, muss nun ermittelt werden. Aufschluss über die genauen Abläufe vor Ort erhoffen sich die Ermittler von den Körperkameras (Bodycams), die die Polizisten bei dem Einsatz trugen.

Haus war vollgepumpt mit Gas, dann zündete ein Molotow-Cocktail

Den bisherigen Ermittlungen zufolge waren in dem zweistöckigen Gebäude wohl sechs Gasflaschen versteckt. Nach ersten Erkenntnissen hätten die Bewohner des Hauses in verschiedenen Räumen Gasflaschen aufgedreht, hieß es.

Vermutet wird, dass die 59 Jahre alte Bewohnerin das Gas mit einem Molotow-Cocktail entzündete. Das Gebäude stürzte durch die Explosion ein. Die Frau wurde ebenfalls verletzt. Sie wurde gemeinsam mit ihren 63 und 65 Jahre alten Brüdern festgenommen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen vorsätzlichen Mordes.

Staatsanwalt Raffaele Tito sagte in einer ersten Stellungnahme: "Als die Carabinieri die Tür öffneten, hörten sie ein Pfeifen – wahrscheinlich verursacht durch die offenen Gasflaschen." Um das Haus in die Luft zu sprengen, hätten mehrere Räume mit Gas gesättigt sein müssen.

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Nachbar über Geschwister: "Ihre Lage war katastrophal"

Die Straßen rund um das zerstörte Haus wurden weiträumig abgesperrt. Ein Nachbar sagte der Nachrichtenagentur Agi über die drei Geschwister: "Wir wussten, dass ihre Lage katastrophal war. Das letzte Mal hatten sie sich mit Benzin übergossen. Sie hatten alles verloren. Sie lebten ohne Strom, ohne Gas, wie in einer Höhle." Weil ihnen alles gepfändet worden sei, hätten sie mehrfach damit gedroht: "Lieber sprengen wir uns in die Luft, als unser Haus zu verlassen."

Der Tod der drei Polizisten löste in Italien große Anteilnahme aus. Staatspräsident Sergio Mattarella sprach den Hinterbliebenen sein Beileid aus. Innenminister Matteo Piantedosi sagte: "Es war unvorstellbar, dass es zu einer solchen Aggression kommen konnte, der die drei Carabinieri zum Opfer gefallen sind." Die Carabinieri erklärten auf ihren Social-Media-Accounts: "Es ist nicht möglich, den Schmerz auszudrücken, der die gesamte Truppe getroffen hat."

Verwendete Quellen
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