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Vermisster Fabian (8): Angst in Güstrow nach Fund von Kinderleiche


Angst nach Leichenfund im Fall Fabian
Toter Junge soll Brandspuren aufgewiesen haben

Von t-online, mtt

Aktualisiert am 15.10.2025Lesedauer: 3 Min.
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Tagelange Suche nach Grundschüler: Leiche im Wald gefunden (Quelle: dpa)
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Irgendwo im Landkreis Rostock geht ein Mörder um, davon ist die Polizei überzeugt. Die Menschen in Güstrow sind in Entsetzen und Trauer vereint.

Vor der Marienkirche in Güstrow stehen Trauerkerzen. Menschen haben Kuscheltiere und Blumen dazu gelegt. "In Trauer um Fabian", hat jemand auf einen Zettel geschrieben.

Bei der am Dienstag gefundenen Kinderleiche in einem Waldstück bei Klein Upahl, rund zehn Autominuten vom Güstrower Stadtrand entfernt, handelt es sich mit großer Wahrscheinlichkeit um den seit Freitag vermissten Achtjährigen. Das haben Polizei und Staatsanwaltschaft mitgeteilt, auch wenn die zweifelsfreie Identifizierung noch aussteht.

Die Ermittler sind zudem überzeugt: "Nach derzeitigem Ermittlungsstand ist von einem Fremdverschulden auszugehen."

Wies die Kinderleiche Brandspuren auf?

Jetzt sitzt der Schock im Landkreis Rostock tief. Und bei Einheimischen und Urlaubern geht die Angst um. Denn noch haben die Beamten keinen Tatverdächtigen präsentiert. Stattdessen verbreiten sich Gerüchte: Die von einer Spaziergängerin gefundene Leiche soll Brandspuren aufgewiesen haben, berichtete der "Nordkurier" unter Berufung auf Polizeikreise.

Ob das stimmt, ist noch unklar. Auf Nachfrage von t-online wollte sich ein Sprecher der Staatsanwaltschaft nicht dazu äußern.

"Wie kommen Menschen nur zu solchen Taten?"

Ein anderes Gerücht hat sich unterdessen schnell als falsch erwiesen: In sozialen Medien teilten Hunderte Menschen das Bild eines Kindes; angeblich zeigte es einen anderen Fabian, einen zwölfjährigen Jungen aus Schwerin – der, so hieß es im Text zu dem Bild, ebenfalls vermisst werde. Dieses Gerücht hat die Polizei umgehend zurückgewiesen, an der Sache sei nichts dran, hieß es.

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Vor Ort ist die Verunsicherung groß. "Wie kommen Menschen nur zu solchen Taten?", fragt eine Mutter, die mit ihrer neunjährigen Tochter gerade Urlaub in der Region macht. "Ich habe jetzt ein ungutes Gefühl, meine Tochter alleine losgehen zu lassen. Es wäre eine Katastrophe, wenn so etwas meiner Tochter passieren würde."

"Sie haben immer einen sympathischen Eindruck gemacht"

Eine andere Mutter sagt: "Das ist einfach beängstigend". Weitere Menschen berichten von Sprachlosigkeit, einige kämpfen mit den Tränen. Ein Mann, der in der Güstrower Innenstadt einen Marktstand betreibt, erzählt, dass Fabian und seine Mutter regelmäßig bei ihm einkaufen waren. "Sie und ihr Sohn haben immer einen sympathischen Eindruck gemacht", sagt er. Den Schmerz der Familie könne er sich als Vater von drei Kindern kaum vorstellen: "Das wäre das Schlimmste, was einem passieren könnte", zitiert ihn der "Nordkurier".

Am Dienstagabend kamen Schätzungen zufolge etwa 700 Menschen zu einem Trauergottesdienst in Güstrow zusammen. Die Marienkirche war überfüllt. Die Zusammenkunft sei ursprünglich als Fürbitte geplant gewesen, dass der seit Tagen vermisste achtjährige Fabian aus Güstrow wohlbehalten zu seiner Familie zurückkehrt, sagte eine Gemeindepädagogin. "Nun ging es darum, den Menschen einen Ort zu geben, wo sie mit ihrer Fassungslosigkeit, Verzweiflung und Trauer hinkönnen und Halt in der Gemeinschaft finden."

Im Internet teilen Menschen Trauerbilder. "Still und leise, es war ein Engel auf der Reise", steht auf einem neben einem Foto von Fabian. Die Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) schrieb, die Nachricht von Fabians Tod mache sie "tief traurig". "Mein Herz ist bei seiner Familie und allen, die ihn geliebt haben."

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft soll im Laufe des Mittwochs ein naher Verwandter zur Identifikation der Leiche hinzugezogen werden. Danach werde die Obduktion erfolgen, von der maßgebliche Hinweise zur Todesursache erwartet werden.

Verwendete Quellen

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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