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Giftmord im BASF-Pausenraum: Neues Detail könnte Täter entlarven


Blausäure-Limonade tötete BASF-Mitarbeiter
Giftmord im Pausenraum – Polizei hat neue Hoffnung

Von t-online, mtt

16.10.2025Lesedauer: 2 Min.
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Chemiewerk (Symbolbild): Die Beamten planen neue Vernehmungen und bitten die Bevölkerung um Mithilfe. (Quelle: imago stock&people/imago)
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Kurz vor Weihnachten 2006 trinkt ein BASF-Mitarbeiter im Pausenraum Limonade, bricht zusammen und stirbt. Der Täter ist bis heute nicht gefasst. Jetzt haben die Ermittler einen neuen Ansatz.

Kann der Giftmord in einem ehemaligen Mindener BASF-Werk fast 20 Jahre nach der Tat doch noch aufgeklärt werden? Am Donnerstag meldete die Polizei: Es gibt neue Erkenntnisse in dem Fall. Der Kreis der infrage kommenden Verdächtigen erweitere sich dadurch. Neue Ermittlungen sind geplant.

Rückblick: Im Jahr 2006 kündigte BASF an, am damaligen Standort Minden massiv Stellen streichen zu wollen. Kurz darauf, am 18. Dezember 2024, trat ein 44 Jahre alter Familienvater seine Nachtschicht an. Im Pausenraum nahm Johann I. eine Flasche Limonade aus dem Kühlschrank, die er dort schon vor einiger Zeit deponiert hatte. Er trank einen Schluck – und brach unmittelbar danach bewusstlos zusammen.

Jede Hilfe kam zu spät: Um 0.39 Uhr stellten die Ärzte im Mindener Klinikum den Tod des 44-Jährigen fest. Johann I.s Limonade war mit Natriumcyanid, einem hochtoxischen Salz, das bei Kontakt mit Säuren Blausäure freisetzt, vergiftet worden.

Wurde die Limonade früher als bisher angenommen vergiftet?

Die Polizei nahm noch in der Nacht die Ermittlungen auf, konnte den Fall aber bis heute nicht aufklären. Die Mordkommission "Kühlschrank" vernahm zahlreiche Kontaktpersonen und Mitarbeiter der Firma und prüfte Zugangsmöglichkeiten zum Pausenraum sowie die Alibis der Mitarbeiter.

Doch dabei gingen die Beamten offenbar jahrelang von einer falschen Voraussetzung aus, wie erst jetzt neue kriminaltechnische Untersuchungen ergaben. Damals glaubten die Ermittler noch, die Limonade sei am Wochenende vergiftet worden. "Die neuen Untersuchungsergebnisse lassen aber den abweichenden Rückschluss zu, dass auch der vorgelagerte Freitag, der 15. Dezember 2006, als Zeitpunkt der Kontamination nicht ausgeschlossen werden kann", erklärte der Cold-Case-Chefermittler der Bielefelder Polizei, Markus Mertens nun.

Neue Vernehmungen geplant

Jetzt planen die Beamten weitere Ermittlungen: Alle, die an jenem Freitag in dem Werk gearbeitet haben, sollen noch einmal gründlich vernommen werden. Denn: Die Ermittler halten es für "sehr wahrscheinlich, dass der Täter im Kreis der Mitarbeitenden des Chemieunternehmens zu suchen ist".

Hierfür spreche, dass der Zutritt zum Werksgelände durch Zugangskontrollen begrenzt war. Die Polizei hält es für möglich, dass die kurz zuvor von der Konzernleitung bekannt gegebene Kündigungswelle in dem Unternehmen eine Rolle bei dem Giftmord spielte. Auch in einer weiteren Flasche war Gift nachgewiesen worden.

Die Polizei bittet in dem Fall jetzt auch die Bevölkerung um Mithilfe: Eventuell habe der Täter über die Jahre sein Schweigen gebrochen und mit anderen über die vergiftete Limonade gesprochen. Die Beamten fragen daher: "Wer kann dazu Angaben machen?" Wer etwas weiß, wird gebeten, sich unter der Telefonnummer 0521/545-0 an die Polizei zu wenden.

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