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Schumacher-Villa soll Schauplatz von Vergewaltigung geworden sein


Rennfahrer unter Verdacht
Vergewaltigung in Schumacher-Villa?


Aktualisiert am 17.10.2025Lesedauer: 4 Min.
Joey M. (Archivbild): Dem australischen Rennfahrer drohen in der Schweiz bis zu zehn Jahre Haft.Vergrößern des Bildes
Joey M. (Archivbild): Dem australischen Rennfahrer drohen in der Schweiz bis zu zehn Jahre Haft. (Quelle: HOCH ZWEI via www.imago-images.de/imago-images-bilder)
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Ein australischer Rennfahrer wird beschuldigt, in der Schweizer Schumacher-Villa eine Angestellte der Familie vergewaltigt zu haben. Die Anklageschrift enthüllt bisher unbekannte Details.

In der Villa der Familie Schumacher in Gland soll ein früherer Freund von Mick Schumacher eine Krankenpflegerin seines Vaters Michael vergewaltigt haben. Zuerst hat diese Woche die Schweizer Zeitung "24 Heures" darüber berichtet und dabei betont: Die Familie Schumacher selbst habe nichts mit dem Fall zu tun. Kein Familienmitglied werde in irgendeiner Form beschuldigt, kein Familienmitglied werde als Zeuge geführt.

Der Angeklagte, ein australischer Rennfahrer, soll die Tat im Jahr 2019 begangen haben. Diese Woche sollte im Schweizer Kanton Waadt eigentlich der Prozess gegen ihn starten, doch Joey M. erschien nicht vor Gericht.

Angeblich sei er wegen "persönlicher Sorgen mit seiner Familie" nicht aus Sydney in die Schweiz gereist, gab seine Anwältin laut "Blick" bekannt. Sein Anwalt versprach, beim nächsten Termin werde sein Mandant aber erscheinen. Die Verhandlung wurde auf unbestimmte Zeit vertagt. Bis zur Wiederaufnahme könnte es 2026 werden, hieß es. Sollte M. dann entgegen der Zusage seines Anwalts nicht in die Schweiz kommen, könnte er in Abwesenheit verurteilt werden.

Täter soll eigenes Zimmer in Schumacher-Villa gehabt haben

Die zuständige Justizbehörde im Kanton Waadt hat t-online unterdessen die Anklageschrift in dem Fall zur Verfügung gestellt. Daraus geht hervor, dass das mutmaßliche Opfer, Najia B., und der Beschuldigte im Laufe des Jahres 2019 "gelegentlich" zeitgleich in der Schumacher-Villa übernachtet haben. Beide verfügten demnach dort jeweils über ein eigenes Zimmer.

Während dieser Zeit hätten die beiden "freundschaftlich" miteinander verkehrt, behauptete Joey M. laut Staatsanwaltschaft. Einmal, im Sommer 2019, hätten sich der Rennfahrer und die Krankenschwester bei einem Ausflug in einen Club in Genf auch geküsst.

Viel Wodka – bis die Krankenschwester nicht mehr stehen konnte

Najia B. machte hingegen zunächst keine Angaben zu der Frage, in welchem Verhältnis sie zu dem Beschuldigten stand. Die Staatsanwaltschaft fasst daher in der Anklageschrift zusammen, die genaue Art der Beziehung sei unbekannt.

Am Abend des 23. November 2019 soll es zur Vergewaltigung gekommen sein. Der damals 23-jährige Joey M. habe zunächst mit einem Krankenpfleger und einem Physiotherapeuten von Schumacher Billard gespielt, schreibt die Staatsanwaltschaft. Nachdem Najia B. ihren Dienst bei Michael Schumacher beendet habe, sei sie zu den Männern hinzugestoßen.

Joey M. und Najia B. hätten dann "eine große Menge Alkohol" getrunken, wahrscheinlich Wodka, gemischt mit einem Energygetränk. Es sei so viel gewesen, dass die Krankenschwester schließlich nicht mehr stehen konnte "und sich auf dem Boden wiederfand".

Bettwäsche mit Blut befleckt

Der Physiotherapeut und Joey M. hätten Najia B. "angesichts ihres körperlichen Zustands" zu zweit in ihr Zimmer tragen müssen. Dort hätten sie die Frau angezogen auf ihr Bett gelegt. Der Physiotherapeut habe noch das Licht im Badezimmer der Krankenschwester angeknipst, um ihr beim Aufwachen eine Orientierung zu ermöglichen. Dann seien die Männer gegangen und hätten Najia B. allein gelassen.

Joey M. soll nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft allerdings später aus seinem angrenzenden Zimmer zurückgekehrt sein. Nachdem er die damals 33-Jährige "durch den gemeinsamen Alkoholkonsum im Laufe des Abends wehrlos" gemacht hatte, habe er nun die Bewusstlose entkleidet und vergewaltigt, heißt es in der Anklageschrift.

Anschließend habe er sich in seinem eigenen Zimmer schlafen gelegt. Als Najia B. später aufgewacht sei, habe sie festgestellt, dass ihre Bettwäsche mit Blut befleckt war. Außerdem habe sie Schmerzen im Genitalbereich gehabt.

Joey M. soll sich per SMS verraten haben

Wie "24 Heures" über die in der bereits im Februar fertiggestellten Anklageschrift erhobenen Vorwürfe hinaus berichtete, soll Najia B. einen schweren Kater gehabt haben. Sie habe sich demnach kaum noch an den Abend erinnern können, sich aber per SMS mit dem Rennfahrer über den Abend ausgetauscht. Dabei soll er sich verraten haben.

Sie habe ihn daraufhin aufgefordert, sich ihr nie wieder zu nähern. Aus Angst, ihren Arbeitsplatz zu verlieren, habe sie aber der Familie Schumacher nichts von der mutmaßlichen Vergewaltigung erzählt. Erst rund zwei Jahre später habe sich die Krankenschwester entschieden, doch noch Strafanzeige zu stellen und Zivilklage einzureichen.

Zuvor soll Joey M. wieder in der Schumacher-Villa gewesen sein. Nach diesem Besuch sei Najia B. von der Familie Schumacher gekündigt worden, obwohl sie immer einwandfrei gearbeitet habe. Sollte Joey M. wegen Vergewaltigung verurteilt werden, drohen ihm nach Schweizer Recht bis zu zehn Jahre Haft.

Verbindung zur Schumacher-Erpressung

Brisant: Die Krankenschwester spielte auch beim Prozess um die Schumacher-Erpressung eine Rolle. Der Hauptangeklagte hatte ihr vorgeworfen, die digitalisierte Krankenakte von Michael Schumacher besorgt und an einen Ex-Sicherheitsmitarbeiter der Schumachers weitergegeben zu haben. Mit der Akte hatte der 53-Jährige, der im Februar zu drei Jahren Haft verurteilt wurde, die Familie Schumacher erpresst.

Als mögliches Motiv brachte seine Verteidigung damals die mutmaßliche Vergewaltigung in der Schumacher-Villa ins Spiel: Demnach könnte Najia B. das Material eventuell weitergeleitet haben, um sich an der Familie Schumacher zu rächen. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Verwendete Quellen

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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