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Aachen: Pfleger spritzte zehn Patienten tot – lebenslange Haft


Urteil in Aachen
Pfleger spritzte zehn Patienten tot – lebenslange Haft

Von t-online, mtt

Aktualisiert am 05.11.2025Lesedauer: 2 Min.
Der Angeklagte zwischen seinen Anwälten (Archivbild): Laut Staatsanwaltschaft wollte er einfach nur seine Ruhe.Vergrößern des Bildes
Der Angeklagte zwischen seinen Anwälten (Archivbild): Laut Staatsanwaltschaft wollte er einfach nur seine Ruhe. (Quelle: Oliver Berg/dpa)
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Ein Pfleger ist in Aachen als Serienmörder schuldig gesprochen worden. Er behauptete, er habe seinen Patienten nur "etwas Gutes" tun wollen. Die Staatsanwaltschaft wertete die Taten hingegen als Mord.

Das Aachener Landgericht hat am Mittwoch nach 29 Verhandlungstagen einen Krankenpfleger wegen des Mordes an zehn Patienten zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilt. Zudem verhängte das Gericht ein lebenslanges Berufsverbot und stellte die besondere Schwere der Schuld fest. Damit ist eine Freilassung nach 15 Jahren in der Regel ausgeschlossen.

Krankenpfleger Ulrich S. hat dem Gericht zufolge zehn Menschen totgespritzt. S. hatte auf der Palliativstation des Rhein-Maas-Klinikums (RMK) in Würselen bei Aachen gearbeitet. In seinen Nachtschichten starben außergewöhnlich viele Patienten. Auf Palliativstationen liegen schwer kranke Patienten, bei denen es nicht mehr um Heilung von einer Krankheit, sondern um Linderung der Schmerzen geht. Viele dieser Patienten sind krebskrank.

Todespfleger wollte laut Anklage einfach nur seine Ruhe

Nach Überzeugung des Gerichts spritzte der 44 Jahre alte Pfleger schwer kranken Patienten eigenmächtig sedierende Medikamente, teils in Kombination mit Schmerzmitteln. Das Motiv: S. wollte laut Anklage einfach nur seine Ruhe. Er habe dafür sorgen wollen, in seinen Nachtschichten möglichst wenig Arbeit mit den Patienten zu haben. Der Angeklagte habe aus niedrigen Beweggründen und heimtückisch gehandelt, befand die Staatsanwaltschaft.

Nach Ende der Beweisaufnahme ging der Staatsanwalt in seinem Plädoyer sogar von 13 vollendeten Morden aus. Zehn dieser Taten sah das Gericht nun als erwiesen an. Hinzu kommt dem Urteil zufolge 27-facher Mordversuch.

Staatsanwaltschaft bereitet weitere Anklage vor

Möglicherweise hat der Pfleger noch mehr Taten begangen. Die Ermittler prüfen derzeit noch eine Reihe weiterer Verdachtsfälle aus früheren Berufsjahren. Die Aachener Staatsanwaltschaft hat bereits angekündigt, dass sie wahrscheinlich eine weitere Anklage gegen den Mann erheben werde.

Der Angeklagte hat die Vorwürfe unterdessen stets bestritten. Er habe keine Medikamente mit dem Ziel verabreicht, Leben zu verkürzen, hatte er in dem seit März laufenden Prozess behauptet. Er habe den Patienten lediglich "etwas Gutes" tun wollen. Seine Verteidiger hatten einen Freispruch gefordert.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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