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"Berserker Clan": Neonazi-Gruppe besaß Schusswaffen und träumte von T"ag X"


"Berserker-Clan"
Schusswaffen gehortet – Neonazis bereiteten sich auf "Tag X" vor

  • Jonas Mueller-Töwe
Von Jonas Mueller-Töwe

Aktualisiert am 20.10.2021Lesedauer: 2 Min.
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Mit martialischer Optik warb der "Berserker Clan" auf Facebook für sich: Dort vernetzten sich Menschen mit eindeutiger rechtsextremer Symbolik. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.Vergrößern des Bildes
Mit martialischer Optik warb der "Berserker Clan" auf Facebook für sich: Dort vernetzten sich Menschen mit eindeutiger rechtsextremer Symbolik. Die Staatsanwaltschaft ermittelt. (Quelle: Screenshot: t-online)

Die Polizei hat Waffen bei mutmaßlichen Rechtsextremisten beschlagnahmt. Sie sollen sich auf einen Aufstand vorbereitet haben. Im Internet warben sie mit germanischer Mythologie.

"Durch Blutvergießen verkünden uns die Götter ihren Willen": Möglicherweise sind es Sätze wie diese, die Berliner Ermittler auf eine Gruppe aufmerksam gemacht haben, die sich im Internet "Berserker Clan" nennt. Am Mittwoch sind über hundert Polizisten bei den mutmaßlichen Rechtsextremisten angerückt. Durchsucht wurde bei 15 Beschuldigten in Berlin, Schleswig-Holstein, Baden-Württemberg und Hessen.

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Die Generalstaatsanwaltschaft Berlin und das Landeskriminalamt informierten am Mittag über die Razzia. Es seien unter anderem Schusswaffen gefunden worden. In der Kommunikation der Gruppe hatte immer wieder "die Vorbereitung auf den 'Tag X'" eine Rolle gespielt, "womit ein bewaffneter Aufstand gegen die bestehenden Strukturen in Deutschland gemeint sein soll".

"Alte Götter in einer modernen Welt"

Wenig später bestätigte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft auch Informationen von t-online, wonach die Gruppe bei Facebook für sich warb. Dort posieren mutmaßliche Mitglieder mit Kleidung und Flaggen der Gruppe, wobei sie offenbar darauf achteten, nicht erkennbar zu sein. Das Profil, auf dem sich fast 700 Menschen vernetzten, stellt popkulturelle Symbolik nordischer Mythologie zur Schau, ohne eine wirklich inhaltliche Befassung damit anzudeuten. Zahlreiche der Aktiven auf der Seite verwenden rechtsextreme Symbolik in ihren privaten Profilen und scheinen Bezüge zur Hooligan- und Rockerszene aufzuweisen.

In einem Kommentar hieß es zur Selbstbeschreibung: "Der Berserker Clan ist eine Familie. Wie eine Bruderschaft aber zu uns gehören auch unsere Frauen und Kinder. Wie in einem Kelten oder Wikinger Clan. Wir stehen zu den alten Göttern in einer modernen Welt." Die Seite sei öffentlich, damit "man nicht wieder in eine Schublade gesteckt wird".

Die Ermittler gehen aber offenbar davon aus, dass diese Selbstbeschreibung nur Tarnung war. Nun wird Mitgliedern der Gruppe Bildung einer rechtsextremen Vereinigung vorgeworfen. In der Kommunikation über den bevorstehenden Aufstand sei "teilweise von Schusswaffen die Rede" gewesen, hieß es in einer gemeinsam Erklärung von Generalstaatsanwaltschaft und Polizei Berlin. Neben Schusswaffen seien auch Schreckschusswaffen, Munition, Hieb- und Stichwaffen, Datenträger, Devotionalien der Gruppe beschlagnahmt worden – außerdem Betäubungs- und Dopingmittel. Das Material werde nun ausgewertet und kriminaltechnisch untersucht.

Die "Devotionalien" der Gruppe sorgten übrigens für Wiedererkennungswert: Der Verein "democ" verbreitete im Kurznachrichtendienst Twitter nach der Razzia ein Bild von Teilnehmern einer Querdenken-Demo in Berlin im August 2020. Darauf zu sehen: drei Mitglieder der Gruppe, zu erkennen an ihren T-Shirts.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
  • Generalstaatsanwaltschaft Berlin: Pressemitteilung vom 20.10.2021
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