"Ich war fassungslos" Urlauberin wütet nach Kreuzfahrt-Fiasko in der Karibik

Ein Urlauberpaar aus Hessen reist in die Karibik. Doch bei einem Ausflug stürzt die 63-Jährige und verletzt sich. Was danach folgt, kann die Urlauberin nicht fassen.
Für ein Urlauberpaar aus dem Landkreis Gießen endete eine Karibik-Kreuzfahrt im Fiasko. Eigentlich hatten sich die 63-Jährige und ihr Ehemann auf kristallklares Wasser, Traumstände und Entspannung gefreut, erzählten sie dem Portal "mittelhessen.de". Doch am Ende kam alles ganz anders.
Das Fiasko nahm seinen Lauf, als das deutsche Urlauberpaar auf der Karibikinsel Dominica für einen Ausflug an Land ging. Während einer Fahrradtour stürzte die 63-jährige pensionierte Beamtin und verletzte sich. Sie wurde daraufhin zum Röntgen ins örtliche – laut Aussagen der Urlauberin schlecht ausgestattete – Krankenhaus geschickt.
Die erste Diagnose: ein Bruch in der Hand. "Ich hatte Sorge, dass ich nicht rechtzeitig wieder an Bord unseres Schiffes sein könnte", erzählte die deutsche Urlauberin. Sie ging davon aus, an Bord weiter behandelt zu werden – offenbar ein Trugschluss.
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Urlauberin aus Hessen: "Ich bekam Angst"
Doch als sie rechtzeitig vor dem Ablegen wieder zurück am Kreuzfahrtschiff ankam, nahm der Fall an Dramatik zu: Der 63-Jährige wurde nach eigenen Angaben zunächst verweigert, das Schiff wieder zu betreten. "Ich war fassungslos, bekam Angst und ging unter Schmerzen auf das Ärzteteam zu." Eine Ärztin habe zu ihren Kollegen gesagt: "Guck dir das mal an, die können wir doch so nicht mitnehmen." Erst nach langen Diskussionen sei das deutsche Urlauberpaar wieder an Bord gelassen worden.
Doch damit nicht genug: Die 63-Jährige sei angewiesen worden, an einem der nächsten Häfen, in Guadeloupe, von Bord zu gehen und sich dort operieren zu lassen. Doch das lehnte die Frau ab. "Mir wurde in einem Befehlston mitgeteilt, dass wir dann einen Reiseabbruch machen und uns um alles Weitere selbst kümmern müssen", sagte die 63-Jährige "mittelhessen.de". In Guadeloupe ging das Paar schließlich von Bord und flog erst nach Paris, von dort ging es per Schnellzug weiter nach Hessen.
In einem Frankfurter Unfallkrankenhaus folgte dann die endgültige Diagnose: Der Bruch in der Hand müsse zwar operiert werden, aber erst innerhalb von 14 Tagen. Rein zeitlich hätte sie also bis zum regulären Ende der Kreuzfahrtreise auf dem Schiff bleiben können.
TUI Cruises bedauert Probleme – und bietet Gutschein an
Eine Sprecherin des Kreuzfahrtunternehmens TUI Cruises sagte "mittelhessen.de": "Wir bedauern zutiefst, dass unsere Kundin während eines Ausflugs einen Unfall hatte. Wir hoffen, dass der Genesungsverlauf ohne Komplikationen verlaufen ist." Das Unternehmen stellte einen Gutschein für ein Abendessen zur Verfügung. Eingelöst werden kann dieser allerdings nur, wenn sich das Paar entscheidet, erneut eine Kreuzfahrt zu buchen. Bei der 63-Jährigen löste das Angebot Unverständnis aus.
Laut der Sprecherin gibt es festgelegte Regeln für Unfälle an Land und an Bord. Bei Knochenbrüchen sei eine Versorgung an Land sinnvoller als an Bord. TUI Cruises habe darüber hinaus einen medizinischen Dienstleister an Bord, der sich um das Wohl der Patienten kümmere.