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Gelsenkirchen: Schülerin plündert Abitur-Kasse – jetzt spricht Betroffene


Schülerin plündert Abi-Kasse im Ruhrgebiet
Als der Betrug auffällt, ergibt plötzlich alles Sinn


Aktualisiert am 25.09.2025Lesedauer: 3 Min.
Die Gesamtschule Erle in Gelsenkirchen (Archivbild): Eine Schülerin soll die komplette Abi-Kasse geplündert haben.Vergrößern des Bildes
Die Gesamtschule Erle in Gelsenkirchen (Archivbild): Eine Schülerin soll die komplette Abi-Kasse geplündert haben. (Quelle: IngoxOtto /imago-images-bilder)
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10.000 Euro aus der Abi-Kasse – mutmaßlich einfach geplündert. Im Verdacht steht eine Schülerin aus den eigenen Reihen. Auf den Schulfluren kursieren Vermutungen, wie das Geld verprasst worden sein könnte.

Einer Schülerin aus der Abi-Stufe der Gesamtschule Erle in Gelsenkirchen wird vorgeworfen, rund 10.000 Euro aus der Abi-Kasse veruntreut zu haben. Die Abifeier, die mit dem Geld hätte finanziert werden sollen, steht auf der Kippe, eine Spendenaktion trifft auf viel Zuspruch. Bei t-online spricht jetzt eine Schülerin aus der betroffenen Stufe offen über den Vorfall.

"Das war erst einmal ein großer Schock", schildert die 18-jährige Mariam den Moment, als ihr und ihren Stufenkameraden klar wurde: Wir wurden abgezockt – mutmaßlich von einer Mitschülerin. Die beschuldigte Schülerin, gegen die mittlerweile Ermittlungen der Gelsenkirchener Polizei laufen, war als Verwalterin für die Abi-Kasse zuständig. Regelmäßig sammelten die Schüler Geld für die Feier, die Kasse füllte sich. Über 10.000 Euro dürften sich am Ende darin befunden haben.

Gelsenkirchener Schülerin schweigt zu den Vorwürfen

Geld, das kurz vor dem Abitur im nächsten Jahr dringend benötigt wird. Denn eine Abifeier ist teuer. Die Schüler hatten sich bereits eine Veranstaltungsstätte ausgesucht. Doch als die 21 Jahre alte Kassenwartin eine Anzahlung leisten sollte, flog der Betrug auf. Das Geld kam nie an, die Abi-Kasse war geplündert: "Das Geld ist weg", bestätigte Schulleiter Andreas Lisson der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung". Für die Schülerin gilt die Unschuldsvermutung.

"Wir konnten sie nie zur Rede stellen", erzählt Mariam. Denn seit die Vorwürfe bekannt wurden, sei die Schülerin nicht mehr erschienen. Mittlerweile wurde sie von der Schule verwiesen. Für den Abiball 2026 sah es jedenfalls so aus, als stünde er vor dem Aus.

Das soll mit den 10.000 Euro aus der Abi-Kasse passiert sein

Doch was geschah mit den rund 10.000 Euro? Die Polizei äußert sich auf Nachfrage nicht. Und auch Mariam ist im Gespräch zurückhaltend, will keine falschen Vorwürfe streuen. Bei einem gemeinsamen Treffen mit der Schulleitung am Donnerstag sollen die Schüler auf den neuesten Stand gebracht werden.

Nach Informationen von t-online soll die 21-Jährige wiederholt durch teure Anschaffungen aufgefallen sein. In der Schülerschaft kursieren Vermutungen, sie habe sich mit dem Geld ein neues iPhone oder einen Sommerurlaub finanziert. Auch bei der Polizei sollen den Informationen zufolge diese konkreten Vorwürfe genannt worden sein. Eine Polizeisprecherin machte dazu auf Nachfrage keine Angaben.

Manchen Schülern aus der Stufe fiel der teure Lebensstil der Stufenkameradin auf – doch sie dachten sich zunächst nichts dabei. Erst später, als der Betrug bereits ans Licht gekommen war, ergab für sie alles einen Sinn.

Gelsenkirchen: Spendenkampagne für Abi-Jahrgang wird Erfolg

Doch nach dem Schock, so erzählt es die 18-jährige Mariam, "haben wir uns nicht unterkriegen lassen". Die Schüler stellten kurzerhand eine Spendenkampagne auf der Plattform GoFundMe auf die Beine, um die Abifeier im kommenden Jahr noch zu retten.

In einem Interview mit Radio Emscher Lippe äußerte Mariam noch vor einigen Tagen die Hoffnung, dass "die Aktion viral geht". Und das tat sie. Innerhalb weniger Tage kamen weit über 10.000 Euro zusammen. Eine Person spendete 300 Euro. "Das hat uns riesig gefreut und wir möchten uns bei allen bedanken, die gespendet oder unsere Aktion geteilt haben", sagt Mariam. "Das bedeutet uns sehr viel."

Tatsächlich scheint der Abiball gerettet zu sein – nicht nur wegen der hohen Spendensumme. Laut der Schülerin hat sich ein Hotel beim Jahrgang gemeldet und angeboten, Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen. Doch ob die Schüler das veruntreute – und mutmaßlich ausgegebene – Geld aus der Abi-Kasse je wiedersehen werden? Unwahrscheinlich. Nach t-online-Informationen hat sich die 21-jährige Verdächtige bisher nicht gegenüber der Polizei geäußert.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherchen
  • Telefonat mit einer Schülerin der Gesamtschule Erle

Quellen anzeigenSymbolbild nach unten

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