Wende im Fall Isak Andic Mango-Gründer in den Tod gestürzt – Sohn unter Verdacht

Zuerst sah alles wie ein Bergunfall aus. Aber dann verwickelte sich der Sohn des Mango Gründers in Widersprüche – und jetzt geht es um Totschlag.
Mitte Dezember 2024 ist der Gründer der Bekleidungskette Mango bei einer Bergwanderung in den Tod gestürzt. Zehn Monate lang gingen alle von einem tragischen Unfall aus – doch jetzt nimmt der Fall eine Wende: Wie die Zeitungen "El País" und "La Vanguardia" berichteten, ermitteln die Behörden inzwischen wegen vorsätzlicher Tötung. Der Verdächtige ist demnach der Sohn von Isak Andic.
Andics Sohn Jonathan soll als einziger bei seinem 71 Jahre alten Vater gewesen sein, als dieser bei der Wanderung in der Montserrat-Gebirgskette in der Region Katalonien in einen 100 Meter tiefen Abgrund stürzte. Bisher war in spanischen Medien stets von einer Wanderung im Familienkreis die Rede gewesen.
- "Der Herbst kippt gewaltig": Jetzt kommen Eiseskälte, Glätte – und vielleicht Schnee
- Vermisster Fabian ist tot: Ex-Freundin des Vaters soll Kinderleiche gefunden haben
Nach dem tödlichen Sturz des Vaters habe sich sein Sohn in Widersprüche verwickelt, berichtete "El País". Zunächst seien Ungenauigkeiten in seiner Aussage auf die emotionale Belastung zurückgeführt worden. Doch auch mit zeitlichem Abstand seien Unstimmigkeiten bestehen geblieben. Und: Der Sohn habe nicht nur Dinge im Unklaren gelassen – seine Aussagen hätten auch nicht zu den Spuren vor Ort gepasst. Dies habe den Verdacht der Ermittler erhärtet.
"Schlechtes Verhältnis zwischen Vater und Sohn"
Hinzu komme, dass Isak Andics Partnerin, die Profi-Golferin Estefania Knuth, "das schlechte Verhältnis zwischen Vater und Sohn" betont habe. Ein Sprecher der Familie Andic erklärte unterdessen, diese vertraue auf "ein sehr baldiges Ende des Verfahrens und den Nachweis der Unschuld von Jonathan Andic".
Isak Andic war in der türkischen Metropole Istanbul zur Welt gekommen. Als er 14 Jahre alt war, zog er mit seiner Familie nach Barcelona. Später gründete er dort das Unternehmen Mango, das sich zu einer der größten Bekleidungsketten Europas entwickelte und weltweit mittlerweile rund 2.800 Läden betreibt. Mit einem Vermögen, das vom "Forbes"-Magazin auf 4,5 Milliarden Dollar (3,86 Milliarden Euro) geschätzt wurde, gehörte Andic zu den reichsten Menschen Spaniens.
- elpais.com: "Los Mossos investigan como posible homicidio la muerte del fundador de Mango Isak Andic" (Spanisch)
- elpais.com: "Un caso sin testigos (ni pruebas concluyentes): el enigma judicial de la muerte de Isak Andic que pone el foco en su hijo" (Spanisch)
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa