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Von der Leyen am Pranger: US-Elite-Uni spricht von Namensmissbrauch


Ministerin erneut in der Kritik
Elite-Uni Stanford wirft von der Leyen Namensmissbrauch vor

Von afp, dpa
Aktualisiert am 11.10.2015Lesedauer: 3 Min.
Nach Mängeln bei der Truppe und Plagiatsvorwürfen kommt es noch dicker für Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU).Vergrößern des BildesNach Mängeln bei der Truppe und Plagiatsvorwürfen kommt es noch dicker für Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU). (Quelle: dpa-bilder)
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Nach den Plagiatsvorwürfen gibt es neue Anschuldigungen gegen Ursula von der (CDU): Sie führt in ihrem Lebenslauf mehrere Stationen an der kalifornischen Elite-Universität Stanford auf. Nach den Maßstäben der Hochschule, die das sehr genau nimmt, darf sie das aber gar nicht. Die Uni spricht von Missbrauch. Von der Leyen weist die Vorwürfe zurück.

Die US-Elite-Uni im US-Bundesstaat Kalifornien, eines der Zentren des intellektuellen Denkens in den USA, wirft der Verteidigungsministerin nach Recherchen der "Welt am Sonntag" (WamS) vor, den Hochschulnamen missbräuchlich zu führen.

Die Ministerin gebe in ihrem Lebenslauf Stationen in Stanford an, sei aber nach Auskunft einer Sprecherin der Universität in keinem offiziellen Programm eingeschrieben gewesen, das mit einem Schein oder akademischen Abschluss abgeschlossen wurde.

Uni: Einschreibenachweis oder Scheine liegen nicht vor

Im Lebenslauf von der Leyens, der auf der Homepage des Verteidigungsministeriums einzusehen ist, erwähnt die promovierte Medizinerin einen "Aufenthalt in Stanford, Kalifornien/USA" von 1992 bis 1996. Außerdem führt sie dort zusätzlich für 1993 "Auditing guest: Stanford University, Graduate School of Business" und für 1995 "Marktanalyse, Stanford Health Services Hospital Administration" an.

Nach Auskunft der Uni-Sprecherin werden für Tätigkeiten solcher Art allerdings keine Leistungsnachweise der Hochschule ausgestellt. Ein offizieller Einschreibenachweis als Studentin oder Doktorandin, ein Zertifikat zu einem Seminar oder eine Arbeit liegen nach Auskunft der Sprecherin nicht vor.

Nach den Maßstäben der Elite-Universität reichten die belegten freiwilligen Aktivitäten von der Leyens nicht aus, um den Namen Stanford im akademischen Lebenslauf anzugeben. "Sie war in keinem offiziellen Programm involviert, bei dem man ein Zertifikat oder einen akademischen Grad erhält", zitiert die Zeitung die Sprecherin. Normalerweise gehe die Uni von einem Missbrauch ihres Namens aus, wenn er auf diese Art in einen Lebenslauf eingebaut werde.

Ministerium schützt Oberste Dienstherrin

Ein Sprecher der Bundesministerin sagte der "Welt am Sonntag", die in ihrem Lebenslauf aufgeführten Angaben zu ihrer Zeit in Stanford seien durch schriftliche Dokumente belegbar.

Von der Leyen habe als Gast Seminare besucht und ehrenamtlich in der Krankenhausverwaltung gearbeitet. Außerdem habe sie gemeinsam mit einer eingeschriebenen Studentin eine Studie zu Behandlungen von Unfruchtbarkeit verfasst - deren Veröffentlichung wurde von einem Fachjournal jedoch abgelehnt. Der "WamS" liegen diese Dokumente auch vor.

Von der Leyen gibt Erklärung ab

Die Verteidigungsministerin weist die Vorwürfe unterdessen zurück. Stationen an der US-Eliteuniversität habe sie korrekt dargestellt, versicherte von der Leyen in einer am Sonntag in Berlin verbreiteten Erklärung.

Sie fügte eine schriftliche Bestätigung ihrer Tätigkeit in der Krankenhausverwaltung der Gesundheitsdienste in Stanford hinzu, wo sie 1995 tätig gewesen sei. In dem Empfehlungsschreiben aus dem Jahr 1997 bestätigt die stellvertretende Krankenhausdirektorin Kathy VanCamp, "Dr. Rose von der Leyen" habe sechs Monate lang für sie an einer Marktanalyse und Machbarkeitsstudie gearbeitet.

Von der Leyen bestätigte auch, dass sie 1993 als Gasthörerin Lehrveranstaltungen in Stanford besucht habe. Im übrigen habe sie "stets herausgestrichen, dass der Hauptgrund meines Aufenthaltes in Stanford der Forschungsaufenthalt meines Mannes gewesen ist, so nachzulesen auch in Dutzenden älteren Presseveröffentlichungen."

Akademische Laufbahn unter der Lupe

Die akademische Karriere der Ministerin wird derzeit auch in Deutschland unter die Lupe genommen. Die Medizinische Hochschule Hannover überprüft ihre Doktorarbeit von 1990, nachdem ihr Plagiatsjäger von Vroniplag Wiki Regelverstöße vorgeworfen hatten. Von der Leyen habe fremde Texte ohne saubere Kennzeichnung übernommen. Zudem seien weitere Fehler beim Zitieren gefunden worden.

Wann dazu ein Ergebnis vorliegt, ist noch offen. Von der Leyen hat die Plagiatsvorwürfe zurückgewiesen.

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