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Hunde: Dieses Tier soll fünf Millionen Euro gekostet haben


Der angeblich teuerste Hund der Welt
"Börsenwahnsinn auf vier Pfoten"


Aktualisiert am 19.10.2025Lesedauer: 3 Min.
Der angebliche Wolfshund: Das Tier soll rund fünf Millionen Euro gekostet haben.Vergrößern des Bildes
Der angebliche Wolfshund: Das Tier soll rund fünf Millionen Euro gekostet haben. (Quelle: Screenshot/youtube.com/@cadabomskennels)
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Manche Menschen schmücken sich gerne mit teuren Hunden. Ein Inder will sogar fünf Millionen Euro für einen angeblichen Wolfshund ausgegeben haben. Was steckt hinter dem Wunsch, mit seinem Vierbeiner zu protzen?

Ein Hund, groß wie ein Babyesel, hungrig wie ein Schwarm Piranhas und wild wie ein Wolf. Vor allem aber: teuer wie eine Villa an der Côte d'Azur. Im März machte ein Inder internationale Schlagzeilen. Von der britischen "Sun" über die "New York Post" bis hin zum deutschen Jagdmagazin "Pirsch" berichteten unzählige Medien über den Hundeliebhaber namens S. Sathish. Den Berichten zufolge soll er 500 Millionen Rupien – rund fünf Millionen Euro – für eine seltsame Neuzüchtung bezahlt haben.

Sein Tier namens Cadabomb Okami sei eine Kreuzung aus einem echten Wolf und einem kaukasischen Schäferhund, hieß es. Mit gerade einmal acht Monaten wiege der Welpe bereits stolze 75 Kilogramm und fresse jeden Tag drei Kilogramm rohes Hühnerfleisch. Er sei der Einzige seiner Art und daher so wertvoll.

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Inzwischen gibt es Zweifel am angeblich teuersten Hund der Welt: Indische Behörden haben der "Times of India" zufolge Satishs Wohnung durchsucht und dabei keine Dokumente gefunden, die den angeblichen Kauf belegen. Satish stört das offenbar wenig: Er postet auf verschiedenen Kanälen fleißig weitere Aufnahmen von sich und seinem angeblich sündteuren Wolfshund.

"Keine Ahnung, was da manchmal in den Leuten vorgeht"

Nur: Wie kann es überhaupt sein, dass ein Hund auch nur annähernd so viel Geld kostet? "Keine Ahnung, was da manchmal in den Leuten vorgeht", findet Hundeexperte Felix Biedermann. "Ein Hund für fünf Millionen, das ist ja schon fast Börsenwahnsinn auf vier Pfoten."

Hundeexperte Felix Biedermann.
Hundeexperte Felix Biedermann. (Quelle: privat)

Hundeexperte Biedermann und seine App Wuffio

Felix Biedermann ist Hundeernährungsberater und Gründer der App Wuffio: einer App, die Hundebesitzern helfen soll, ihren Vierbeiner wirklich zu verstehen. Ob Ernährung, Gesundheit oder Verhalten: Wuffio verspricht individuelle Antworten, genau abgestimmt auf den eigenen Vierbeiner.

In der Tat hat Satish selbst den Kauf von Cadabomb Okami zum Investment erklärt: Der britischen "Sun" sagte er, er lasse sich einen 30-minütigen Auftritt mit rund 2.500 Euro vergüten. Fünf Stunden würden 10.000 Euro kosten. Und darüber hinaus bekomme er oft teure Geschenke von Veranstaltern.

"Ich habe was, was du nicht hast"

Satish und sein vorgeblicher Wolfshund mögen ein zweifelhafter Extremfall sein. Das Phänomen, mit teuren Hunden zu protzen, beobachtet Hundeexperte Biedermann indes häufiger.

"Aber wenn man genauer hinschaut, hat das mit dem Hund selbst meist wenig zu tun", erklärt er t-online auf Nachfrage. "Denn da geht es um Prestige, ums Gefühl von 'Ich habe was, was du nicht hast'."

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Sobald Wörter wie "Wolfsmischling" oder "seltene Zuchtlinie" fallen würden, schalte das Hirn bei manchen auf Sammeltrieb um: "Plötzlich wird ein Lebewesen zu einer Art Luxusartikel: halb Statussymbol, halb Ego-Streicheleinheit. Und das Irre ist: Je seltener oder wilder ein Hund wirkt, desto höher klettert der Preis. Das ist kein Tiermarkt mehr, das ist Marketing mit Fell."

"Das kann dir kein Preisschild der Welt geben"

Es sei wie in der Mode, sagt Biedermann. Ein Prominenter poste sich mit einem bestimmten Hund und plötzlich wolle jeder genau diese Rasse. "Dann kommen Worte wie 'nur zehn Welpen weltweit' oder 'seltene Farbe' – und schwupps, kostet der Hund so viel wie ein Kleinwagen."

Das Problem dabei sei, dass viele Züchter allein auf Optik und nicht auf Gesundheit achten würden. Der Hund, der so besonders aussehen solle, bekomme im schlimmsten Fall Gelenkprobleme oder kaum Luft. Biedermann: "Das ist, als würdest du ein Designerstück tragen, das unbequem ist. Aber leider kann es der Hund in diesem Fall nicht ausziehen."

Er finde, ab dem Moment, in dem ein Tier zum Statussymbol werde, laufe etwas schief, sagt der Experte. Denn der echte Wert eines Hundes habe nichts mit Geld zu tun. Vielmehr würden doch die kleinen Momente zählen: "Wenn dein Hund sich einfach neben dich legt, ohne Grund. Wenn er dich ansieht und du weißt, dass du gerade der Mittelpunkt seiner Welt bist: egal, ob du auf dem Sofa sitzt oder gerade dein Leben sortierst. Das ist unbezahlbar und das kann dir kein Preisschild der Welt geben."

Ein Hund sei darum kein Investment, sondern ein Lebensabschnittsgefährte: "Wir sollten in Hunde investieren, aber bitte in ihr Wohl und nicht in unseren Stolz."

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