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Klimawandel: Drastischer CO2-Anstieg in der Atmosphäre


Mehr Waldbrände und Dürren
Drastischer CO2-Anstieg in der Atmosphäre

Von dpa
Aktualisiert am 15.10.2025Lesedauer: 2 Min.
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CO2 entsteht etwa bei der Verbrennung fossiler Energieträger wie Kohle, Erdöl und Erdgas (Symbolbild): Das Wetterphänomen El Niño verschäft das Problem. (Quelle: Julian Stratenschulte/dpa/dpa-bilder)
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Die CO2-Konzentration in der Atmosphäre ist so stark gestiegen wie nie zuvor. Die Weltwetterorganisation spricht von einem Teufelskreis.

Im Jahr 2024 ist die Konzentration von klimaschädlichem Kohlendioxid (CO2) in der Atmosphäre massiv gestiegen – so stark wie seit Beginn der modernen Messungen 1957 nicht. Die jährliche Zunahme habe sich seit den 1960er-Jahren verdreifacht, berichtete die Weltwetterorganisation (WMO) in ihrem jährlichen Treibhausgas-Bulletin. Auch die in der Atmosphäre enthaltenen Treibhausgase Methan (CH4) und Lachgas (Distickstoffoxid, N2O) sind auf Rekordwerte gestiegen.

In den 1960er-Jahren lag der CO2-Anstieg pro Jahr demnach bei 0,8 ppm (parts per million – Teilchen pro Million Teilchen). Zwischen 2011 und 2020 betrug er durchschnittlich 2,4 ppm pro Jahr. Von 2023 auf 2024 stieg die Konzentration nun auf 3,5 ppm. Damit erreichte die CO2-Konzentration in der Atmosphäre 2024 den Wert von 423,9 ppm.

Die CO2-Konzentration wird das Klima über Jahrhunderte beeinflussen, weil das Gas dort so lange verbleibt. Nach 1.000 Jahren seien noch etwa 15 bis 40 Prozent davon in der Atmosphäre, schätzen Experten. CO2 entsteht etwa bei der Verbrennung fossiler Energieträger wie Kohle, Erdöl und Erdgas – zum Beispiel bei der Strom- und Wärmeerzeugung, im Verkehr, in der industriellen Produktion sowie in den Haushalten.

Der Teufelskreis

Ursache für den Anstieg der Konzentration seien neben den von Menschen verursachten Treibhausgasen auch Wald- und Buschbrände, so die WMO. Gleichzeitig sinke die CO2-Aufnahmefähigkeit von Wäldern und Ozeanen – dies sei eine Folge des Klimawandels. Die WMO spricht von einem drohenden Teufelskreis.

Das Problem wurde im vergangenen Jahr durch das alle paar Jahre auftretende natürliche Wetterphänomen El Niño verschärft, das für mehr Dürren etwa in Südamerika und im südlichen Afrika sowie für mehr Waldbrände sorgt. Bei Dürren können Ökosysteme weniger CO2 aufnehmen.

2024 war das bislang wärmste Jahr seit Beginn der Industrialisierung, mit einer globalen Durchschnittstemperatur gut 1,55 Grad über dem vorindustriellen Niveau. Auch die Ozeane waren im vergangenen Jahr so warm wie nie zuvor, sowohl an der Oberfläche als auch bis in 2.000 Meter Tiefe.

Schlechte Nachricht für Pariser Klimaziel

Von der ausgestoßenen CO2-Gesamtmenge verbleibt etwa die Hälfte in der Atmosphäre, die andere wird von Ökosystemen auf dem Land und in den Ozeanen aufgenommen. "Mit steigender globaler Temperatur nehmen die Ozeane weniger CO2 auf, da die Löslichkeit bei höheren Temperaturen abnimmt, während die Landsenken in vielerlei Hinsicht beeinträchtigt werden, unter anderem durch die Gefahr länger anhaltender Dürren", betont die WMO.

Die Treibhausgase müssten dringend erheblich gesenkt werden, heißt es weiter. Andernfalls sieht die Organisation das Pariser Klimaziel gefährdet, die globale Erwärmung deutlich unter zwei Grad und möglichst bei 1,5 Grad über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. Zwar lag der Anstieg 2024 bereits über 1,5 Grad, für das Klimaziel geht es aber nicht um einzelne Jahreswerte. Vielmehr ist ein Anstieg über einen längeren Zeitraum von mindestens zehn Jahren relevant.

Die Klimaziele wurden bei der Weltklimakonferenz 2015 in Paris festgelegt. Die nächste Konferenz findet im November in Brasilien statt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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