Rätsel um Jungfernzeugung gelöst Hammerhai pflanzt sich auch ohne Sex fort
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Kein Erbmaterial von Männchen
Ein Weibchen hatte in einem Zoo in den USA völlig überraschend ein Junges zur Welt gebracht, ohne je Kontakt zu einem Männchen gehabt zu haben, berichteten die Wissenschaftler um Paulo Prodöhl. Eine genetische Analyse zeigte bei dem kleinen Hai erwartungsgemäß kein Erbmaterial, das von einem Männchen hätte stammen können.
Phänomen nur bei kleinen Tieren bekannt
"Bisher glaubte man, dass sich alle Haie nur mit Weibchen und Männchen fortpflanzen können und dass der Embryo das Erbgut von zwei Eltern braucht. Die Entdeckung ändert diese Annahme nun", erklärte Prodöhl. Das Phänomen - auch Jungfernzeugung oder Parthenogenese genannt - war bislang nur von einigen kleineren Wirbeltieren, wie Vogelarten, Reptilien und Amphibien bekannt, aber nicht von größeren Arten wie dem Hammerhai.
Als Babys gefangen
Das Haibaby war 2001 im Henry Doorly Zoo in Omaha im US-Bundesstaat Nebraska zur Welt gekommen. Keines der drei Haiweibchen in dem Aquarium hatte Kontakt mit einem Männchen. Sie waren alle bereits als Babys gefangen worden.
Mittel der letzten Wahl
Aus Sicht der Genetiker ist eine Jungfernzeugung so etwas wie das Mittel der letzten Wahl. Wenn Weibchen kein Männchen finden, können sie sich auf diese Weise zwar fortpflanzen. Die dabei entstehenden Nachkommen haben aber nur Erbanlagen der Mutter, was die Fähigkeit zur eigenen Vermehrung einschränkt.
