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Pro-russische Einheiten stürmen ukrainische Militärstützpunkte


Ukraine verliert ihr einziges U-Boot
Pro-russische Einheiten stürmen Militärstützpunkte

Von ap, reuters, afp, dpa
Aktualisiert am 22.03.2014Lesedauer: 2 Min.
Pro-russische Kräfte beim Sturm auf die ukrainische Militärbasis in BelbekVergrößern des BildesPro-russische Kräfte beim Sturm auf die ukrainische Militärbasis in Belbek (Quelle: Reuters-bilder)
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Einen Tag nach der formellen Aufnahme der Krim in die Russische Föderation haben pro-russische Einheiten einen ukrainischen Luftwaffenstützpunkt auf der Halbinsel gestürmt. Der Kommandant der Kaserne Belbek bei Sewastopol, Oberst Juli Mamtschur, teilte mit, es habe mindestens einen Verletzten gegeben, als Schützenpanzer das Eingangstor und Mauern durchbrachen und Schüsse abgefeuert worden seien.

Er habe seine Männer versammelt, mit ihnen die Nationalhymne gesungen und ihnen dann den Befehl erteilt, ihre Waffen in der Waffenkammer abzugeben, sagte der Kommandant.

Das ukrainische Verteidigungsministerium veröffentlichte das Video einer Überwachungskamera, das einen das Eingangstor durchbrechenden Schützenpanzer zeigte. Die Männer, die den Stützpunkt stürmten, trugen keine Abzeichen.

Es war nicht der einzige Zwischenfall dieser Art am Samstag. Zuvor hatten rund 200 pro-russische Demonstranten einen ukrainischen Luftwaffenstützpunkt in Nowofedorowka im Westen der Krim gestürmt. Ukrainische Militärangehörige verbarrikadierten sich zunächst in den Gebäuden der Basis, gaben nach Verhandlungen mit russischen Truppen aber auf und verließen die Basis.

U-Boot zur Aufgabe gezwungen

Auch ihr einziges U-Boot musste die Ukraine aufgeben. Wie der ukrainische 5. Kanal berichtete, hätten russische Schiffe die "Saporoschje" in der Strelezki-Bucht bei Sewastopol umzingelt und mit dem Abwurf von Blendgranaten zur Aufgabe gezwungen.

Etwa die Hälfte der 78-Mann-Besatzung wolle nun in die russische Marine eintreten, sagte der Kommandeur der russischen U-Boot-Kräfte Anatoli Warotschkin. Die übrigen Soldaten hätten das Boot verlassen. Bereits am Donnerstag hatten russische Marinekräfte drei ukrainische Korvetten auf der Krim besetzt.

Russische Einheiten sind seit mehreren Tagen dabei, ukrainische Militäreinrichtungen auf der Krim in Besitz zu nehmen. Ein Referendum auf der Halbinsel hatte zuvor eine Mehrheit für die Abspaltung von der Ukraine ergeben, am Freitag unterzeichnete der russische Präsident Wladimir Putin ein Gesetz über die Aufnahme der Krim in die Russische Föderation. Der Westen betrachtet das Referendum auf der Krim als rechtswidrig.

Freies Geleit für ukrainische Soldaten

Für Soldaten, die ihren Dienst in der ukrainischen Armee fortsetzen wollen, ordnete der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu freies Geleit an. Konkret geht es um einen 61 Mann starken Teil einer Luftlandebrigade. Die moskautreue Krim-Führung hatte verlangt, dass die Militärs ihre Ausrüstung zurücklassen. Nun ordnete Verteidigungsminister Schoigu an, die Soldaten könnten mit eigenen Fahrzeugen abrücken. Sie sollen bis zur Grenze von russischer Militärpolizei eskortiert werden.

Außenminister Frank-Walter Steinmeier sagte der ukrainischen Übergangsregierung unterdessen weitere Hilfe bei der Stabilisierung des Landes zu. In Kiew sprach Steinmeier mit dem amtierenden Ministerpräsidenten Arseni Jazenjuk und dem Interimspräsidenten Alexander Turtschinow. Anschließend reiste er weiter ins ostukrainische Donezk, um sich mit dem einflussreichen Oligarchen Rinat Achmetow zu treffen.

Kurz vor seiner Ankunft beteiligten sich in der Bergbau-Metropole Tausende an einer pro-russischen Kundgebung. Sie forderten nach Angaben örtlicher Medien unter anderem die Rückkehr des abgesetzten Präsidenten Viktor Janukowitsch.

Erste OSZE-Beobachter entsandt

Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) startete derweil ihre internationale Beobachtermission in der Ukraine. Nachdem Russland seinen Widerstand aufgegeben hatte, entsandte die OSZE ein erstes Vorausteam mit 40 Experten. Die Beobachter sollen kontrollieren, ob der Schutz von Minderheiten gewährleistet ist und es Anzeichen für Interventionen von außen gibt. Die OSZE will zunächst rund 100 Experten entsenden. Deutschland hat angeboten, bis zu 20 Beobachter zu stellen.

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