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Mariupol: Drei Tote bei Sturm auf ukrainische Kaserne


Blutiger Zwischenfall
Drei Tote bei Sturm auf ukrainische Kaserne

Von dpa, afp, ap, t-online
Aktualisiert am 17.04.2014Lesedauer: 2 Min.
Schießerei an der Kaserne der ukrainischen Stadt Mariupol: Drei Menschen sind tot, Kameraden bergen einen der 13 Verletzten.Vergrößern des BildesSchießerei an der Kaserne der ukrainischen Stadt Mariupol: Drei Menschen sind tot, Kameraden bergen einen der 13 Verletzten. (Quelle: Reuters-bilder)
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Bei einer Schießerei an einem Stützpunkt der ukrainischen Nationalgarde in der Stadt Mariupol sind nach Angaben des ukrainischen Innenministers Arsen Awakow drei pro-russische Separatisten getötet worden. Außerdem seien 13 verletzt und 63 festgenommen worden, teilte Awakow via Facebook mit.

Mitglieder der ukrainischen Nationalgarde hätten in Mariupol gemeinsam mit Spezialeinheiten und unter Einsatz von Hubschraubern eine nächtliche Attacke von rund 300 Bewaffneten abgewehrt, erklärte Awakow. Unter den ukrainischen Truppen habe es keine Verletzten gegeben.

Dem Ministerium zufolge waren Separatisten zu dem Stützpunkt gezogen und hatten von den Soldaten verlangt, sich ihrem Aufstand gegen die Übergangsregierung in Kiew anzuschließen. Sie hätten auch versucht, auf das Gelände vorzudringen. Dabei seien Warnschüsse abgegeben worden, teilte das Ministerium mit.

Starke Truppenbewegungen in der Ost-Ukraine

Ein Sprecher der Aktivisten in der Großstadt am Asowschen Meer nahe Russland erklärte, bei den Angreifern habe es sich um Ortsfremde gehandelt - möglicherweise ein wichtiger Hinweis: Seit dem Konflikt um die Krim im März wird Moskau verdächtigt, heimlich Soldaten ohne erkennbare Hoheitszeichen zu schicken, die sich als ukrainische Aktivisten ausgeben.

Derweil meldet BBC unter Berufung auf russische Medien, in Mariupol seien weitere Hubschrauber gelandet. Sie hätten Truppen mit Scharfschützengewehren und Granatwerfern gebracht.

Gleichzeitig meldet das ukrainische Verteidigungsministerium, ukrainische Regierungstruppen zögen sich aus der Region Donezk - zu der auch Mariupol gehört - zurück. Nach einer Blockade durch pro-russische Bewaffnete und Anwohner seien die Einheiten mit 15 gepanzerten Fahrzeugen abgerückt. Sie würden in voller Stärke zurück nach Dnjepropetrowsk verlegt.

Möglicherweise werden die regulären Truppen durch Spezialeinheiten ersetzt. Im Osten der Ukraine hatten Separatisten in den vergangenen Tagen Gebäude in mindestens zehn Städten unter ihre Kontrolle gebracht. Auch die Verwaltung der Großstadt Mariupol haben sie eingenommen.

USA drohen mit härteren Sanktionen

Kiew entsandte am Dienstag die Armee gegen die bewaffneten Gruppen in der Region. Die Truppen wurden jedoch von Anwohnern und pro-russischen Milizen zurückgedrängt, Milizen übernahmen am Mittwoch mehrere Armeefahrzeuge.

Die ansteigende Gewalt ist ein schlechtes Vorzeichen für den am Vormittag beginnenden Ukraine-Gipfel in Genf, an dem Vertreter der Ukraine, Russlands, der USA und der EU teilnehmen. USA, EU und Ukraine werfen Russland vor, den separatistischen Konflikt um die Ost-Ukraine mit Geld und nicht-gekennzeichneten Soldaten bewusst zu schüren. Moskau weist die Unterstellung zurück.

Kurz vor dem Treffen drohten die USA mit weiteren Sanktionen gegen Russland. Weitere Strafmaßnahmen gegen Moskau würden "aktiv vorbereitet" erklärte Präsidentensprecher Jay Carney.



Vertreter westlicher Staaten und Russlands lieferten sich derweil im UN-Sicherheitsrat einen Streit um einen UN-Bericht zur Lage der Menschenrechte in der Ukraine. Der russische UN-Botschafter Witali Tschurkin kritisierte den Bericht, wonach die russischsprachige Bevölkerung in der Ostukraine nicht Opfer von Menschenrechtsverletzungen ist, als "einseitig". Die Studie spiegele die Lage der russischsprachigen Bevölkerung des Landes nicht fair wider, sagte Tschurkin.

Der britische UN-Botschaft Mark Lyall Grant betonte dagegen, nach den Erkenntnissen des UN-Menschenrechtskommissariat gebe es "weder weitverbreitete noch systematische" Angriffe auf ethnische Russen in der Ukraine. Damit würden die Erkenntnisse anderer unabhängiger Institutionen wie der OSZE untermauert, die ebenfalls keine Beweise für Bedrohungen gesehen hatte.

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