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Putin verspricht Unterstützung von Flugzeug-Ermittlungen


"Mit aller Macht"
Putin verspricht Unterstützung von Flugzeug-Ermittlungen

Von ap, dpa, reuters
Aktualisiert am 22.07.2014Lesedauer: 3 Min.
Der russische Präsident Wladimir Putin ist bereit, die Separatisten im Osten der Ukraine unter Druck zu setzenVergrößern des BildesDer russische Präsident Wladimir Putin ist bereit, die Separatisten im Osten der Ukraine unter Druck zu setzen (Quelle: dpa-bilder)
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Die Europäische Union droht mit neuen Sanktionen, die frühere US-Außenministerin Madeleine Albright bezichtigt Wladimir Putin sogar direkt der Lüge. Jetzt hat der russische Präsident erklärt, die internationalen Untersuchungen zum Absturz der Malaysia-Airlines-Maschine zu unterstützen - und zwar "mit aller Macht".

Moskau sei bereit, die Separatisten im Osten der Ukraine unter Druck zu setzen. Aber das reiche nicht aus, um den Konflikt zu beenden, sagte Putin bei einem Treffen seines nationalen Sicherheitsrats.

Der ukrainischen Regierung warf er vor, Teile der umkämpften Region weiterhin zu beschießen. Die internationalen Beobachter dort würden sich aus Angst um ihre Sicherheit kaum trauen, "ihre Köpfe hervorzustrecken". Putin warf auch der Nato vor, ihre Truppen in Osteuropa zu verstärken.

Die frühere US-Außenministerin Madeleine Albright bezichtigte den russischen Präsidenten unterdessen der Lüge. Es müsse bei der Aufklärung der Flugzeug-Katastrophe alles getan werden, "damit Putins Lügen nicht die Propaganda beherrschen", sagte Albright.

"Das sind Kriegsverbrechen"

Sie deutete an, dass der mutmaßliche Abschuss des Flugzeuges mit fast 300 Menschen an Bord vor den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag kommen könnte. "Dies sind Kriegsverbrechen", sagte sie in einem Interview des TV-Senders CNN.

Albright verglich den mutmaßlichen Abschuss mit "Massakern" während des Balkankrieges in den 90er Jahren. Zugleich forderte die 77-Jährige die Europäer zu schärferen Sanktionen gegen Russland auf. Albright war von 1997 bis 2001 US-Außenministerin.

Die Niederlande übernahmen inzwischen offiziell die Leitung der internationalen Untersuchung zur Absturzursache. Die Ukraine habe darum gebeten, sagte der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte in Den Haag. Das Land hatte bei der Katastrophe die meisten Toten zu beklagen.

"Wir wollen das so gut wie möglich und so schnell wie möglich machen", sagte Rutte. Wie lange die Identifizierung dauern wird, ist unklar. "Manchmal geht das schnell, aber es kann auch Wochen oder sogar Monate dauern", sagte der Regierungschef.

Experten gehen von Raketentreffer aus

Einem Bericht der "New York Times" zufolge seien Schrapnell-Spuren an einem Trümmerteil der Maschine ein Hinweis darauf, dass das Flugzeug durch eine Rakete mit Überschallgeschwindigkeit zerstört wurde. Das Blatt beruft sich dabei auf Experten des Verteidigungs-Fachverlags IHS Jane's, die ein Bild eines Trümmerteils ausgewertet haben. Ein Schrapnell ist eine Granate, die mit Metallkugeln gefüllt ist.

Außerdem wurde auch der abgeplatzte Lack an der Außenseite des vom Flugzeugrumpf stammenden Wrackteils als Beleg angeführt. Die dünne Hülle des Flugzeugs sei vermutlich durch Granatsplitter perforiert worden, heißt es in dem Bericht weiter. Es müsse eine sehr heftige Explosion gegeben haben, zweimal so stark wie die durch eine moderne Artilleriegranate.

Wenn hingegen das Triebwerk des Flugzeugs explodiert wäre, hätten sich auf dem Wrackteil "längere, dünnere Risse" finden müssen, sagte einer der Experten. Er und sein Kollege kommen zu dem Schluss, dass das Flugzeug der Malaysia Airlines mit 298 Menschen an Bord am Donnerstag durch die Rakete eines russischen "Buk"-Flugabwehrsystems getroffen wurde. Die Ukraine und westliche Staaten verdächtigen pro-russische Separatisten, die Zivilmaschine mit einer Boden-Luft-Rakete abgeschossen zu haben.

Separatisten übergeben Flugschreiber

Die Separatisten übergaben derweil den Flugschreiber der Boeing 777 an malaysische Experten. Außerdem verkündeten sie eine Waffenruhe rund um die Absturzstelle. Damit erfüllten sie Forderungen einer zuvor einstimmig verabschiedeten Resolution des UN-Sicherheitsrats. Die Flugschreiber sollen zunächst in Großbritannien ausgewertet werden.

Der russische General Andrej Kartapolow bestritt, dass Russland Flugabwehrraketen oder andere Waffen an die Separatisten geliefert habe. Er sagte zudem, zur Zeit des Absturzes habe sich ein ukrainisches Kampfflugzeug nur wenige Kilometer von der Boeing entfernt befunden. "Mit welchem Ziel flog ein Militärflugzeug auf einer zivilen Flugroute?", fragte der General.

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