Über 250 Drohnen Nach massivem russischem Angriff: Die Ukraine schlägt zurück

Massive Drohnenangriffe treffen russisch besetzte Gebiete ebenso wie Regionen in Russland. Dabei wurden sowohl militärische Ziele beschossen als auch kritische Infrastrukturen.
Die Ukraine hat in der Nacht zum Sonntag eine breit angelegte Drohnen- und Raketenoffensive gegen russisch besetzte Gebiete auf der Krim und mehrere Regionen in Russland gestartet. Ziel der Angriffe waren nach Angaben lokaler Stellen vor allem militärische Einrichtungen und die Energieversorgung, wie die "Kyiv Post" berichtet.
Erste Explosionen wurden gegen Mitternacht am Luftwaffenstützpunkt Saky in Nowofedorivka gemeldet. Innerhalb der folgenden Stunde kam es zu weiteren Detonationen in Feodossija, Jewpatorija und im Raum Simferopol. In der Nähe des Ortes Andrijiwka, wo sich das Kacha-Flugfeld befindet, schlugen demnach ebenfalls Raketen ein. In Feodossija ist laut dem proukrainischen Telegram-Kanal "Crimean Wind" ein Öldepot getroffen worden. Bilder und Videos vom Einschlag kursieren im Netz.
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Schon zuvor Stromausfall
Zudem wurde über Explosionen bei einer militärischen Einheit zwischen Jewpatorija und Satyshne berichtet. Offizielle Angaben zu Schäden oder Verletzten lagen zunächst nicht vor.
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Auch in Russland selbst wurde kritische Infrastruktur attackiert. In der Region Belgorod fiel nach einem nächtlichen Angriff auf ein Heizkraftwerk in mehreren Kommunen der Strom aus. Der Gouverneur der Region, Wjatscheslaw Gladkow, sprach von rund 40.000 betroffenen Menschen. Bereits am 28. September hatte ein ähnlicher Angriff dort zu einem großflächigen Blackout geführt.
Wasserversorgung teilweise ausgefallen
Russische Telegram-Kanäle berichteten zudem über einen Raketeneinschlag auf die Umspannstation "Luch" in Belgorod. Fotos und Videos sollen die Explosion und die daraus folgenden Stromausfälle zeigen. Teilweise sei auch die Wasserversorgung und das Internet unterbrochen worden.
In der russischen Region Brjansk kam es laut russischen Medien in der Stadt Klintsy zu einem Brand in einem Kraftwerk, mutmaßlich nach einem weiteren Raketenangriff. Augenzeugen hätten einen lauten Knall gehört, danach sei ein Feuer ausgebrochen. Auch dort fiel örtlich der Strom aus.
251 ukrainische Drohnen abgeschossen
Das russische Verteidigungsministerium teilte mit, in der Nacht insgesamt 251 ukrainische Drohnen abgeschossen zu haben – darunter 40 über der Krim, 34 über Kursk und 30 über Belgorod. Auch andere Regionen wie Nischni Nowgorod, Woroschnezh, Krasnodar sowie Gebiete rund um Moskau und das Schwarze Meer seien betroffen gewesen. Eine offizielle Stellungnahme aus Kiew lag zunächst nicht vor.
Die Angriffe erfolgen vor dem Hintergrund zunehmender russischer Luftangriffe auf die ukrainische Energieversorgung. Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte zuletzt mit Vergeltung gegen russische Infrastruktur gedroht.
- kyivpost.com: "Ukraine’s 251-Drone Barrage: Explosions Rock Crimea, Russian Power Plants, Belgorod Goes Dark"
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