t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon


HomePolitikUkraine

Nord-Stream-Sabotage: Polnisches Gericht lehnt Auslieferung ab


Polnisches Gericht entscheidet
Nord-Stream-Verdächtiger wird nicht ausgeliefert

Von t-online, dpa, reuters
Aktualisiert am 17.10.2025Lesedauer: 2 Min.
Der Ukrainer Wolodymyr Z. verlässt den Gerichtssaal eines Landgerichts. Ihm wird vorgeworfen, an der Sabotage der Nord-Stream-Pipelines beteiligt gewesen zu sein.Vergrößern des Bildes
Der Ukrainer Wolodymyr Z. verlässt den Gerichtssaal eines Landgerichts. Ihm wird vorgeworfen, an der Sabotage der Nord-Stream-Pipelines beteiligt gewesen zu sein. (Quelle: Czarek Sokolowski/dpa)
News folgen

Einer der mutmaßlichen Saboteure der Nord-Stream-Pipelines wird nicht nach Deutschland ausgeliefert. Das hat ein polnisches Gericht entschieden.

Drei Jahre nach den Anschlägen auf die Nord-Stream-Gaspipelines in der Ostsee darf einer der mutmaßlichen Beteiligten nicht von Polen nach Deutschland ausgeliefert werden. Ein Gericht in Warschau lehnte die Überstellung des 46 Jahre alten Ukrainers Wolodymyr Z. an die deutschen Behörden ab und hob seine Untersuchungshaft auf, wie die Agentur PAP meldete. Erst am Mittwoch hatte das höchste italienische Gericht die Auslieferung eines weiteren Verdächtigen gestoppt, der in Italien gefasst worden war.

Der von Deutschland mit europäischem Haftbefehl gesuchte Ukrainer Wolodymyr Z. war in Pruszkow bei Warschau festgenommen worden und sitzt seither in Untersuchungshaft. Nach Angaben der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe handelt es sich bei dem 46-Jährigen um einen ausgebildeten Taucher, der mutmaßlich Mitglied der Gruppe war, die im Herbst 2022 nahe der Insel Bornholm Sprengsätze an den Nord-Stream-Gaspipelines platzierte. Die Bundesanwaltschaft wirft ihm Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion und verfassungsfeindliche Sabotage vor.

Weiterer Verdächtiger wird ebenfalls nicht ausgeliefert

Bei dem Anschlag beschädigten die Sprengungen die beiden Pipelines so sehr, dass kein Gas mehr durchgeleitet werden konnte. Die Explosionen wurden in der Nähe von Bornholm registriert. Wenig später entdeckte man vier Lecks an drei der insgesamt vier Leitungen. Durch Nord Stream 1 floss zuvor russisches Erdgas nach Deutschland, allerdings nicht mehr zum Zeitpunkt des Anschlags. Nord Stream 2 war infolge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine noch gar nicht in Betrieb.

In Italien war bereits ein zweiter Ukrainer in dem Fall festgenommen worden, Serhij K. Auch er ist noch nicht an Deutschland ausgeliefert worden. Die Auslieferung des 49 Jahre alten Ukrainers an Deutschland wurde vom höchsten italienischen Gericht wegen Verfahrensmängeln überraschend gestoppt. Der Mann wurde im August während des Sommerurlaubs in Italien festgenommen. Ungewiss ist, wann es mit dem juristischen Verfahren nun weitergeht.

Die deutschen Ermittler halten Serhij K. für den Drahtzieher der Sabotageaktion, die wenige Monate nach Beginn der russischen Invasion in der Ukraine weltweit Schlagzeilen machte. Die Bundesanwaltschaft wirft ihm gemeinschaftliches Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion und verfassungsfeindliche Sabotage vor. Deshalb will sie ihn in Deutschland vor Gericht bringen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa und Reuters
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Neueste Artikel


Bleiben Sie dran!
App StorePlay Store
Auf Facebook folgenAuf X folgenAuf Instagram folgenAuf YouTube folgenAuf Spotify folgen


Telekom