Gegen Putins Ölindustrie Selenskyj ordnet Attacken noch tiefer in Russland an

Mit ihren Angriffen gegen Ölraffinerien fügt die Ukraine Russland erhebliche Schäden zu. Jetzt soll die Kampagne noch ausgeweitet werden.
Die ukrainische Armee soll künftig noch tiefer als bisher Ziele im russischen Hinterland angreifen. Diese Anweisung gab der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nach eigenen Angaben bei einem Treffen mit Vertretern der Rüstungsindustrie und der Armee. Bei dem Treffen sei es um eine Auswertung der seit mehreren Monaten laufenden Kampagne gegen russische Ölraffinerien und andere kriegswichtige Ziele gegangen, schrieb Selenskyj auf der Plattform X.
"Russlands Ölindustrie zahlt jetzt schon einen hohen Preis für den Krieg – und der Preis wird noch steigen", so Selenskyj. "Unser Ziel ist es, den Einsatzbereich unserer Langstreckenwaffen geografisch noch auszuweiten." Details zu den Plänen nannte Selenskyj nicht.
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Mit dieser Waffe könnte die Ukraine tief in Russland angreifen
Tatsächlich setzen die ukrainischen Schläge gegen Ölraffinerien Russland stark zu. Etwa 20 Prozent der russischen Raffineriekapazitäten sollen inzwischen zerstört sein. In vielen Regionen Russlands ist inzwischen Benzin knapp, an vielen Tankstellen bilden sich lange Schlangen. Besonders groß soll der Mangel in den russisch besetzten Gebieten in der Ukraine sein. Der Kreml reagierte auf die wiederholten Angriffe mit einem Exportstopp für Benzin.
Für ihre Angriffe im russischen Hinterland ist die Ukraine auf Waffen aus eigener Entwicklung angewiesen. Häufig setzt die ukrainische Armee Langstreckendrohnen wie "Palianytsia" oder "Bober" ein. Seit Kurzem verfügt die Ukraine auch über einen eigenen Marschflugkörper, den "Flamingo". Die steuerbare Rakete soll eine Reichweite von 3.000 Kilometern haben und etwa 1.000 Kilo Sprengstoff ins Ziel tragen können – deutlich mehr als die ukrainischen Drohnen.
Der "Flamingo" soll bereits bei Angriffen in Russland zum Einsatz gekommen sein – gegen welche Ziele, ist allerdings unklar. Bis Ende des Jahres will die Herstellerfirma Fire Point die Massenproduktion des "Flamingo" hochfahren und 200 Exemplare pro Monat fertigen. US-Präsident Donald Trump hatte kürzlich einen Rückzieher gemacht und will Kiew nun doch keine Marschflugkörper vom Typ Tomahawk schicken. Mit dieser Waffe hätte die Ukraine bis zu 1.600 Kilometer entfernte Ziele treffen können.
- x.com: Post von Wolodymyr Selenskyj