Inzwischen weiß man nicht nur, wie der Neandertaler ausgesehen haben könnte, sondern auch, wie er gesprochen hat (Quelle: imago images)
Nach fast 30.000 Jahren Schweigen haben die Neandertaler ihre Stimme zurückerhalten: Per Computer erzeugten amerikanische Wissenschaftler auf der Basis von Kehlkopfüberresten Laute des Steinzeitmenschen, berichtet die britische Fachzeitschrift "New Scientist".
"Ein bisschen anders"
Die Neandertaler, ein ausgestorbener Verwandter des heutigen Menschen, hat sich "ein bisschen anders" als der moderne Homo sapiens verständigt, erklärte der Anthropologe Robert McCarthy von der Florida Atlantic Universität der Fachzeitschrift. Denn der Stimmapparat des Frühmenschen habe keine so genannten Quantenvokale bilden können, auf denen die gesprochene Sprache beruht.
Wie ein kurzes Blöken
Die Wissenschaftler stellten unter anderem mit einem Computersynthesizer nach, wie ein Neandertaler wohl ein "i" gesagt hätte. Im Vergleich zur Stimme heutiger Menschen erzeugt der virtuelle Neandertaler dabei einen Laut, der an ein kurzes Blöken erinnert.Fundstücke aus Frankreich
McCarthy und seine Mitarbeiter nahmen für das Kehlkopfmodell versteinerte Fundstücke der Frühmenschen zu Hilfe, die in Frankreich gefunden wurden. Die Neandertaler lebten etwa 170.000 Jahre lang in Teilen Europas, Zentralasiens und des Nahen Ostens und starben spätestens vor etwa 28.000 Jahren aus.