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Kaum zu sehen, seit Jahren da: Goldschakale wandern nach Deutschland ein


"Offensichtlich, dass sich da was tut"
Schakale wandern nach Deutschland ein

Von dpa, t-online, jb

Aktualisiert am 25.03.2019Lesedauer: 2 Min.
GoldschakalVergrößern des BildesGoldschakal: Das Foto aus dem Jahr 2012 zeigt einen Goldschakal, der im Nationalpark Bayerischer Wald von einer Wildkamera fotografiert wurde. Foto: (Quelle: Nationalpark Bayerischer Wald/LfU/Archiv/dpa)
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Auf den ersten Blick sieht er aus wie ein Wolf mit einem goldgelb gefärbten Fell: der Goldschakal. Das Tier kommt vorwiegend im Balkan vor, doch es wird auch hier immer häufiger gesichtet. Warum?

Neben dem Wolf streift vermehrt auch ein weiteres Raubtier durch Deutschland: der Goldschakal. Auf dem Balkan gibt es bereits größere Populationen, hierzulande wurden bisher nur einige der sehr scheuen Tiere entdeckt. "Es ist davon auszugehen, dass es mehr werden", sagt Andreas Kinser von der Deutschen Wildtier Stiftung in Hamburg. 2012 tappte eines im Bayerischen Wald in eine Fotofalle, ein anderes wurde 2017 auf der A9 in Oberbayern überfahren. In Mecklenburg-Vorpommern, Hessen und Niedersachsen wurden in den vergangenen Jahren ebenfalls Goldschakale nachgewiesen.

"Es ist offensichtlich, dass sich da was tut", erklärt auch Jennifer Hatlauf vom Institut für Wildbiologie und Jagdwirtschaft der Universität für Bodenkultur (Boku) in Wien. Der Goldschakal sei ein Generalist, der in beinahe jedem Lebensraum gut zurechtkomme. Nur in Wolfsgebieten wird er selten heimisch – sein großer Bruder stellt eine tödliche Gefahr dar.

Anpassungsfähiger Allesfresser

Der Goldschakal ist bis zu 100 Zentimeter lang und bis zu 50 Zentimeter groß. Bei der Wahl seiner Lebensräume ist er flexibel – neben Feuchtgebieten oder Halbwüsten fühlt er sich auch in Berglandschaften wohl. Wichtig sind ihm ein ausreichendes Nahrungsangebot sowie gute Versteckmöglichkeiten.

Der Goldschakal lebt meist in kleinen Rudeln, die sich aus Eltern mit ihren Jungtieren zusammensetzen. Er ist die einzige in Europa vorkommende Schakalart. Die Tiere fressen so ziemlich alles – von Kleinsäugern, Amphibien und Fischen bis hin zu Insekten, Aas und pflanzlicher Nahrung wie Äpfeln und Früchten.

Mehr Goldschakale als Wölfe

In Schleswig-Holstein wurden 2017 drei Schafe von einem Goldschakal angegriffen und leicht verletzt. Seither gab es keine weiteren Nachweise in dem Bundesland, wie ein Sprecher des Umweltministeriums in Kiel sagt.


Hochrechnungen der Large Carnivore Initiative for Europe (LCIE) zufolge leben mittlerweile bis zu 117.000 Goldschakale in Europa. Zum Vergleich: Der Wolfsbestand wird auf 17.000 Tiere geschätzt. Schlüsse darüber, was ein Heimischwerden der Goldschakale in Deutschland für die hiesige Tierwelt und mögliche Konflikte mit Nutztierhaltern bedeuten könnte, lassen sich nach Ansicht von Experten noch nicht ziehen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Österreichische Bundesforste
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