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Raumfahrt: Golf im All - Längster Abschlag aller Zeiten


Golf im All
Längster Abschlag aller Zeiten

Von dpa, afp
23.11.2006Lesedauer: 2 Min.
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"Ausgezeichneter Schlag"
"Bitte stelle sicher, dass du nicht Michael triffst", gab das russische Kontrollzentrum Tjurin besorgt mit auf dem Weg. Der US-Astronaut Michael Lopez-Alegria musste Hilfsdienste verrichten: "Halte Mischas Füße fest", wies ihn die Zentrale an. Trotz aller Unterstützung schlug Tjurin mit seinem vergoldeten Schläger - einem Eisen der Stärke sechs - den Golfball unorthodox in eine nicht vorher berechnete Richtung. Dennoch lobte das Kontrollzentrum: "Das war ein ausgezeichneter Schlag. Er (der Ball) flog ziemlich weit. Ich sehe ihn als kleinen schwarzen Punkt."

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Keine weiteren Schläge
Auf die geplanten zwei weiteren Schläge verzichtete das russische Kontrollzentrum dennoch. Allerdings lief auch die Zeit für die Live-Übertragung aus dem All ab, weil die beiden Astronauten fast eine Stunde brauchten, um Kamera und die Halterung für den Golfball zu installieren. Zudem war es stockdunkel im All. Tjurin hatte zuvor an Bord der ISS schon fleißig Abschläge geübt. Der deutsche Astronaut Thomas Reiter assistierte ihm dabei.

Flug dürfte drei Tage dauern
Weil die Schwerkraft in einer Höhe von rund 350 Kilometern über der Erde vernachlässigbar ist, wird der rund drei Gramm schwere Ball nach Berechnungen der NASA etwa drei Tage lang um die Erde fliegen, bevor er beim Eintauchen in die Atmosphäre verglüht. Die Kugel ist mit einem Sender ausgestattet. Golffans können dadurch ihre Flugbahn im Internet verfolgen.


NASA wenig begeistert
Der längste Abschlag in der Golfgeschichte gehört zur Werbekampagne eines kanadischen Golfausrüsters. Die russische Raumfahrtbehörde hat mit den Einnahmen die eigenen Kassen aufgebessert, vereinbarte über die gezahlte Summe allerdings Stillschweigen. Die NASA war zunächst wenig begeistert und machte Sicherheitsbedenken geltend. Bei einem Fehlschlag hätte beispielsweise eines der empfindlichen Sonnensegel getroffen werden können.

Werbekampagne
Das kanadische Unternehmen wollte nach eigenen Angaben nicht nur für sich werben, sondern zugleich an das erste extraterrestrische Golfspiel des US-Astronauten Alan Shepard auf dem Mond vor 35 Jahren erinnern. Während der Apollo-14-Mission Anfang 1971 hatte er den Ball nach eigenen Worten "Meilen und Meilen und Meilen" über den Erdtrabanten geschlagen.

Antennen reparieren
Der Außenbordeinsatz an der ISS begann mit mehr als einstündiger Verzögerung, weil Tjurin Probleme mit seinem Raumanzug hatte und sich danach die Ausstiegsluke nicht öffnen ließ. Tjurin und der US-Astronaut Michael Lopez-Alegria sollten während ihres rund sechsstündigen Einsatzes neben dem Golfschlag zwei Antennen reparieren. Darüber hinaus bereiteten die beiden Astronauten ein Experiment vor, mit dem die Sonnenaktivität in den kommenden Monaten beobachtet werden soll.

73. Einsatz im All
Nach Angaben der US-Raumfahrtbehörde NASA ist es der 73. Außenbordeinsatz auf der ISS. Lopez-Alegria stieg zum sechsten Mal, sein russischer Raumfahrtkollege Tjurin zum vierten Mal ins All aus.

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