Widerstand gefordert Streit um Räumung von Kiezkneipe Bateau Ivre entfacht
Offenbar weil der Betreiber des Bateau Ivre in Berlin während der Corona-Pandemie keine Miete gezahlt hatte, wurde ihm der Mietvertrag gekündigt. Nun soll das Lokal geräumt werden. Doch es gibt Widerstand.
Erneut könnte die Zwangsräumung einer Szene-Kneipe in Berlin-Kreuzberg für Unruhe sorgen. Im Internet werden seit Tagen Unterschriften zum Erhalt des Bateau Ivre in der Oranienstraße am Heinrichplatz gesammelt. So solle der Vermieter unter Druck gesetzt werden, heißt es bei Twitter, wo Widerstand gefordert wird. Angekündigt sei die Räumung für den 8. Juni, schreibt der Kneipenbetreiber. "Das Schiff wird versenkt", steht auf großen Zetteln im Schaufenster in Anspielung auf den französischen Namen der Kneipe (Deutsch: betrunkenes Boot).
Der Betreiber zahlte in der Pandemie zwei Monatsmieten nicht, wie er schreibt. Es gab Streit mit dem Vermieter, der kündigte. Bezirkspolitiker wollten vermitteln, aber es gibt einen Räumungstitel eines Gerichts und den angekündigten Termin des Gerichtsvollziehers am 8. Juni.
Laut einem Bericht des Senders RBB will der Vermieter allerdings die Kneipe erhalten und von einem anderen Betreiber weiterführen lassen. Das Bateau Ivre solle weitergeführt werden, ohne Mietsteigerungen, zitiert der RBB aus einem Brief einer Anwaltskanzlei. Der derzeitige Betreiber will laut seinem Text im Internet zumindest seinen Mietvertrag bis zum Ende weiterführen und dann eine einmalige Summe als "übliche Abschlagszahlung" erhalten, wenn der Betreiber wechseln soll.
- Nachrichtenagentur dpa