t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeRegionalBerlin

"Café Habeck's" auf Rügen benennt sich aus Frust über LNG-Terminal um


Streit um LNG-Terminal
Frust wegen Habeck: Café auf Rügen ändert Namen

Von t-online, pb

Aktualisiert am 15.05.2023Lesedauer: 3 Min.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und Reinhard Meyer (SPD), Wirtschaftsminister von Mecklenburg-Vorpommern, geben nach einem Treffen auf der Insel Rügen eine Pressekonferenz.Vergrößern des BildesBundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne, r.) und Reinhard Meyer (SPD), Wirtschaftsminister von Mecklenburg-Vorpommern, geben nach einem Treffen auf der Insel Rügen eine Pressekonferenz. (Quelle: Stefan Sauer/dpa)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Auf Rügen wird Wirtschaftsminister Habeck unbeliebter: In der Bevölkerung formiert sich Widerstand gegen das von ihm geplante LNG-Terminal. Eine Café-Betreiberin macht mit.

Gespeist hat er hier auf Rügen wohl noch nicht, und schon bald hat er dafür auch einen Grund weniger. Denn bald heißt das "Café Habeck’s" in Göhren auch nicht mehr wie der Bundeswirtschaftsminister. Die "Ostsee-Zeitung" berichtet, dass die Betreiberin des Cafés auf der Ostseeinsel eine Namensänderung vornimmt. Der Grund: Die Politik von Robert Habeck.

Wie Betreiberin Vanessa Wellbrock der Lokalzeitung berichtet, habe ihr das vor Rügen geplante LNG-Terminal die Freude an Habeck als Namensvetter ihres kleinen Cafés verdorben. Nach Plänen des Habeck-Ministeriums soll ab dem kommenden Winter ein Flüssigerdgas-Terminal in Mukran im Norden der Insel Gas liefern.

Doch Habeck stößt bei den Insulanern auf Widerstand: Die Landesregierung sieht bereits Konflikte mit dem Tourismus und dem Naturschutz. Beides bereitet auch der Café-Betreiberin Wellbrock Sorgen: "Es ist nicht nachvollziehbar. Die Natur muss erhalten bleiben, die Insel lebt vom Tourismus, und dann macht man so was."

Nach Plänen des Bundes sollen im bereits industriell genutzten Hafen von Mukran im Osten der Insel zwei Spezialschiffe zur Umwandlung und Einspeisung von Flüssigerdgas stationiert werden. Eine rund 50 Kilometer lange Pipeline soll Mukran an Lubmin anbinden. Hier landen die nicht mehr betriebenen deutsch-russischen Pipelines Nord Stream 1 und 2 an, und es gibt mehrere Leitungen mit großer Kapazität zur Weiterverteilung.

Habeck zeigte bei einem Besuch auf der Insel am vergangenen Freitag Verständnis für die Sorgen von Touristikern und Naturschützern vor Ort. "Aber am Ende müssen wir für Deutschland handeln, und die Versorgungssicherheit muss gewährleistet werden." Bereits im April hatte Habeck mit Bundeskanzler Olaf Scholz die Insel besucht, um für das Projekt zu werben.

Bei dem Besuch am Freitag machte der Minister auf den knappen Zeitplan für das Projekt aufmerksam. "Wenn wir das noch in diesem Jahr schaffen wollen, müsste man im Sommer anfangen zu bauen." Eine Erfolgsgarantie könne niemand geben. "Dafür ist zu viel Zeit verstrichen." Außerdem müsste Rügen für beschleunigte Genehmigungsverfahren noch in das LNG-Beschleunigungsgesetz (LNGG) aufgenommen werden.

Loading...
Symbolbild für eingebettete Inhalte

Embed

Bürgermeister plant Bürgerentscheid

Damit das der Bundestag noch vor der Sommerpause beschließen könne, müsse es noch im Mai einen entsprechenden Kabinettsbeschluss geben, sagte Habeck. Karsten Schneider, Bürgermeister des benachbarten Ostseebades Binz, kündigte nach dem Treffen einen Bürgerentscheid zu dem Thema an.

Der Bund habe erneut keinen überzeugenden Nachweis der Notwendigkeit des Terminals vorgelegt, hieß es in einer Erklärung. Binz rief auch andere Kommunen auf der Insel dazu auf, Bürgerentscheide zu initiieren. Schneider gab zu, dass entsprechende Entscheide keine formellen Auswirkungen auf das Projekt hätten. Sie dokumentierten aber den Willen der Bevölkerung.

Wellbrock will den Namen ihres Cafés nun ändern – auch wenn ihre kleine Kaffeestube ursprünglich gar nicht nach dem Grünen-Politiker benannt worden war. Der "Ostsee-Zeitung" sagte sie, dass sie den Namen von Vorbesitzern des Geschäfts einfach übernommen habe.

Künftig, wohl schon ab dem 1. Juni, speist man in Göhren dann bei "Wellbrock's" – wenn der Widerstand gegen das LNG-Terminal auf Rügen jedoch wächst, kommt der Wirtschaftsminister vielleicht ja doch noch einmal vor der Namensänderung in Vanessa Wellbrocks kleinem Bistro vorbei.

Verwendete Quellen
  • ostsee-zeitung.de (kostenpflichtig): Streit um LNG-Terminal: "Café Habeck’s" auf Rügen benennt sich um
  • Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website