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Berliner Schüler auf Klassenfahrt: Mann bricht 16-Jährigem den Kiefer


Berliner Jugendliche in Cuxhaven
"Hetzjagd" auf Schüler bei Klassenfahrt – Kieferbruch

Von dpa, ChD

Aktualisiert am 20.06.2023Lesedauer: 2 Min.
Jugendliche an einem Bahnhof mit Koffern (Symbolbild): Erneut müssen Schüler einer Berliner Schule mit Rassismus kämpfen.Vergrößern des BildesJugendliche an einem Bahnhof mit Koffern (Symbolbild): Wieder müssen Schüler einer Berliner Schule mit Rassismus kämpfen. (Quelle: Manuel Geisser/ Imago Images)
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Bei der Klassenfahrt einer Berliner Schule kam es zu einer Auseinandersetzung mit Einheimischen. Ein Schüler erlitt einen doppelten Kieferbruch.

In Cuxhaven an der Nordsee sollen zwei erwachsene Männer Schüler einer Berliner Schule angegriffen haben. Dabei erlitt ein 16-Jähriger einen doppelten Kieferbruch, wie der "Tagesspiegel" berichtet. Die Attacke habe sich während einer Klassenfahrt ereignet.

Anke Schmidt, Direktorin der in Berlin-Kreuzberg Ferdinand-Freiligrath-Schule, bestätigte den Vorfall. "Wir sind jetzt in dem Prozess, mit dem Kollegium zu besprechen, welche Konsequenzen der Fall haben könnte", sagte Schmidt.

Angreifer geht auf Schüler mit Motorradhelm los

Laut "Tagesspiegel" waren zwei Erwachsene am 12. Juni im Cuxhavener Hafenviertel auf vier Achtklässler losgegangen, nachdem diese ein Handy an einem Elektroroller entdeckt hatten. Dem Bericht zufolge wollten die Jugendlichen nur schauen, ob jemand das Telefon vergessen hatte. Die Erwachsenen sollen die Schüler dann regelrecht gejagt haben. Lehrer der Klasse sprechen laut "Tagesspiegel" von einer "Hetzjagd".

Dabei sei ein Schüler von einem der Täter in eine Sackgasse getrieben worden. Dort soll der ältere der beiden Angreifer den Jungen dann zu Boden gestürzt und ihn mit einem Motorradhelm geschlagen haben.

Polizisten nehmen Daten des Angreifers nicht auf

Die beiden Männer alarmierten demnach selbst die Polizei. Auch behaupteten sie, die Schüler hätten versucht, ihr Handy zu stehlen. Die Polizisten hätten dann zwei Strafanzeigen aufgenommen, eine gegen den Mann mit dem Helm wegen gefährlicher Körperverletzung, und eine weitere gegen die vier Schüler wegen des Verdachts des Diebstahls an einem Elektroroller.

Der Ältere der beiden Angreifer habe zwar noch am Tatort zugegeben, den 16-Jährigen angegriffen zu haben, nur sei das nicht von den Einsatzkräften protokolliert worden. Gefehlt hätte auch die Aufnahme der Daten des Mannes.

Schließlich hätten die Polizisten die Jugendlichen wie Täter verhört, statt dem stark blutenden Schüler zu helfen, sagt ein Lehrer. Auch kritisiert er, dass der Motorradhelm als mutmaßliches Tatwerkzeug nicht sichergestellt worden sei. Mutmaßlich gefallene Sätze wie "So jung und schon kriminell" und "Ihr habt hier gar keine Rechte", vonseiten der Polizisten, verurteilt der Lehrer ebenso. Ob die Beamten tatsächlich diese oder ähnliche Sätze äußerten, blieb unklar.

Ähnlicher Vorfall bereits im Mai in Brandenburg

Die Schule fordert nun in einer offiziellen Mitteilung die "lückenlose Aufklärung" des Vorfalls. Die Schüler hätten sich "rassistisch und jugendfeindlich behandelt" gefühlt.

Zur Ferdinand-Freiligrath-Schule gehen laut "Tagesspiegel" mindestens 85 Prozent Schüler muslimischen Glaubens. Eine Vielzahl der deutschen Kinder habe einen türkischen, kurdischen oder arabischen Familienhintergrund.

Im Mai waren Schülerinnen und Schüler einer 10. Klasse der Lina-Morgenstern-Gemeinschaftsschule in Berlin-Kreuzberg bei einer Klassenfahrt in Heidesee im Nachbarland Brandenburg von alkoholisierten, teils vermummten Jugendlichen offenbar rassistisch beleidigt und bedroht worden.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
  • tagesspiegel.de: Lehrer berichten von "Hetzjagd" auf Berliner Schüler
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