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Berlin: Zwangsräumung in Habersaathstraße – Bezirksamt greift ein


Berlin-Mitte
Bezirksamt schreitet ein: Räumkommando wütet in Habersaathstrasse

Von t-online, ksi

Aktualisiert am 09.08.2023Lesedauer: 2 Min.
Ein Plattenbau in der Habersaathstrasse in Berlin: Die Eigentümer veranlassten jetzt eine Zwangsräumung.Vergrößern des BildesEin Plattenbau in der Habersaathstrasse in Berlin (Symbolbild): Die Eigentümer veranlassten jetzt eine Zwangsräumung. (Quelle: Jochen Eckel/imago-images-bilder)
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Die Eigentümer eines Hauskomplexes in der Habersaathstraße in Berlin-Mitte veranlassten eine Zwangsräumung. Das zuständige Bezirksamt prüft den Fall jetzt.

Wie die Deutsche Presse-Agentur meldet, haben die Eigentümer des weitgehend leerstehenden Wohnhauses in der Habersaathstraße in Berlin-Mitte die Bewohner am Mittwochmorgen aufgefordert, das Haus bis 10 Uhr zu verlassen. In einem zuvor verteilten Informationsschreiben wurden die Bewohner, darunter viele Obdachlose, aufgefordert, das Objekt "unverzüglich" zu räumen. In dem Haus sollen sich mehrere Dutzend Menschen aufhalten. Eine genaue Zahl ist nicht bekannt.

Der Aufruf rief etwa ein Dutzend Demonstranten auf den Plan. Sie demonstrierten vor dem Haus für den Verbleib der Menschen. Eine Polizeisprecherin bestätigte gegenüber t-online, dass die Polizei zwar vor Ort sei, aber eine "außenstehende Außenseiterrolle" einnehme, da es sich um "zivilrechtliche Angelegenheiten" handele.

Wachleute drangen ins Haus ein

Nach Angaben der Initiative "Leerstand Hab-Ich-Saath" haben private Wachdienste im Auftrag des Hauseigentümers bereits damit begonnen, Stromzähler auszubauen, Fenster zu entfernen und Einrichtungsgegenstände zu zerstören. Auch Wasser und Strom seien abgestellt worden.

Bezirksamt Mitte eilte zur Habersaathstraße

Das Bezirksamt Mitte teilt jetzt in einer Pressemitteilung mit, dass es am Mittwochmorgen darüber informiert wurde, dass am Gebäude Habersaathstraße 40-48 erhebliche Zerstörungen an der Bausubstanz vorgenommen werden. Der stellvertretende Bezirksbürgermeister Carsten Spallek und Vertreter der Bau- und Wohnungsaufsicht des Bezirksamtes Mitte machten sich umgehend auf den Weg.

Als Spallek mit seinem Team vor Ort eintraf, waren die privaten Wachleute nicht mehr anzutreffen. Der Bezirksbürgermeister versuchte vergeblich, die Hauseigentümer telefonisch zu erreichen und um Aufklärung zu bitten. Das Bezirksamt Mitte lädt die Eigentümer nun unverzüglich zu einem Erörterungstermin ein und fordert sie auf, alle möglicherweise rechtswidrigen Maßnahmen sofort einzustellen.

Umfangreiche Zerstörung

Das Bezirksamt Mitte konnte sich selbst ein Bild von einigen Räumen machen. Sie fanden herausgerissene Fenster, zerstörte Waschbecken und Einrichtungsgegenstände vor. In einigen Wohnungen war die Strom- und Wasserversorgung unterbrochen. Auch Türschlösser waren ausgetauscht worden.

Kein Gerichtsbeschluss für Räumung

Auch Valentina Hauser von der Initiative "Leerstand Hab-Ich-Saath" hält das Vorgehen der Eigentümer für rechtswidrig. Laut Polizei liege kein richterlicher Beschluss für die Räumung vor, berichtet die "Berliner Zeitung". "Es ist schlimm, wie Investoren mit dem Grundbedürfnis Wohnen umgehen", sagt Hauser.

Die Arcadia Estate GmbH will fünf Gebäude in der Straße abreißen, um dort einen Neubau zu errichten. Nach Angaben der Eigentümer werden die Räumlichkeiten ohne rechtliche Grundlage genutzt. Niemand komme für Miete, Heizung und Strom auf.

Polizei schritt nicht ein

Ob sich noch Menschen in dem Gebäudekomplex befinden, ist unklar. Bis zum späten Nachmittag habe es allerdings keine nennenswerten Vorfälle gegeben, bei denen die Polizei eingreifen musste. Das bestätigte eine Sprecherin gegenüber t-online.

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Deutschen Presse-Agentur
  • Pressemitteilung des Bezirksamts Mitte
  • Telefonat mit der Berliner Polizei
  • berliner-zeitung.de: "Zertrümmerte Badewannen und Türen: Investoren greifen gegen Bewohner in Berlin-Mitte durch"
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