t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeRegionalBerlin

Eurocity von Berlin nach Prag: Neuer "Knödelexpress" im Vegetarier-Test


Zug zwischen Berlin und Prag
Der neue "Knödelexpress" im Vegetarier-Test


19.07.2025 - 14:09 UhrLesedauer: 3 Min.
Gerichte aus dem neuen Bordrestaurant im EuroCity der Tschechischen Bahn: Die Auswahl an vegetarischen Gerichten ist nicht groß.Vergrößern des Bildes
Gerichte aus dem neuen Bordrestaurant im EuroCity der Tschechischen Bahn: Die Auswahl an vegetarischen Gerichten ist nicht groß. (Quelle: Yannick von Eisenhart Rothe/Imago, Montage: awö)
News folgen

Die Tschechische Bahn ersetzt ihre ikonischen Speisewagen mit den roten Ledersesseln durch moderne Bistros. Auch das Angebot ändert sich. Kommen Vegetarier auf ihre Kosten?

Für Bahnliebhaber ist es eine traurige Nachricht. Die tschechischen EuroCity-Züge, mit denen man von Berlin aus über Dresden nach Prag oder über Hamburg bis nach Kiel fahren kann, werden modernisiert. Ein Opfer des Fortschritts: die urig-schönen Bordrestaurants mit den roten Ledersesseln, den weißen Tischdecken und den Kugellampen. Hier hörte man noch das monotone Schnitzelklopfen aus der kleinen Küche, denn hier wurde tatsächlich noch frisch gekocht. Die liebevoll "Knödelexpress" genannten Speisewagen werden nun nach und nach ersetzt.

Loading...

Verhungern müssen Fahrgäste in der Jetztzeit nicht, auch in den neuen Zügen gibt es ein Bordrestaurant. So charmant wie früher ist es aber nicht mehr. Die Sitze sind jetzt dunkelgrau, Tischdecken und Kugellampen gibt es nicht mehr. Eine richtige Küche auch nicht, das Essen wird aufgewärmt und dann serviert. Die Speisekarte wurde angepasst, eines ist jedoch geblieben: Die namensgebenden böhmischen Knödel mit Lendenbraten und Rahmsoße gibt es immer noch. "Knödelexpress" darf man das rollende Restaurant also weiterhin nennen.

Hier soll es heute aber um etwas anderes gehen: Was hat das neue Bordrestaurant für Vegetarier im Angebot?

Das spannendste Gericht ist ausverkauft

Die Zeit für das vegetarische Frühstück ist bereits vorbei, deshalb wandert der Blick zu den Hauptgerichten. Neben einer Tomatencremesuppe werden als neu eingeführtes Gericht Frikadellen aus Zucchini und Rauchkäse mit Kartoffelpüree und Rote-Bete-Salat angeboten. Kostenpunkt: 13 Euro, zur Happy Hour 10 Euro. Happy Hour ist immer dann, wenn der Zug sich in Tschechien befindet. Das Gericht scheint beliebt, denn es ist leider nicht mehr vorrätig.

Deshalb fällt die Wahl auf einen Bulgursalat mit Linsen, der ist sogar vegan. In Deutschland kostet er 8,40 Euro, zur Happy Hour 5,60 Euro. Neben braunen Linsen und Bulgur sind noch Erbsen, getrocknete Tomaten, Artischocken und Zwiebeln in dem Salat. Das schmeckt nicht nach Fertiggericht, ist gut gewürzt und hat eine angenehme Säure. Einziges Manko: Satt wird man von der Portion bedauerlicherweise nicht.

Enttäuschung zum Abschluss

Also muss noch ein Nachtisch her. Zitronen-Käsekuchen mit Honig und Mandeln. Mit 7,40 Euro (Happy Hour 4,10 Euro) auf deutscher Seite sehr teuer, aber auch sehr gut. Im Menü für 10 Euro (Happy Hour 6 Euro) gibt es noch ein Heißgetränk dazu.

Wer dann noch immer nicht satt ist, kann sich noch einen Snack mit an den Platz mitnehmen. Etwa das vegane Sandwich mit Grillgemüse und einer Scheibe Fake-Käse für 6,50 Euro (Happy Hour 4,30 Euro). Das Sandwich ist die erste richtige Enttäuschung. Das eiskalte Gemüse liegt in zwei ungetoasteten Scheiben Toastbrot, umgeben von einer mayonnaiseartigen Soße, die das Ganze unnötig schwer macht. Der vegane Käse schmeckt nach nichts und sorgt nur für Struktur. Das ist wirklich nur ein Notfallsnack für Veganer, die sonst verhungern würden.

Die Abrechnung: Für Bulgursalat, Käsekuchen, Sandwich und ein alkoholfreies Bier zahlt man 26,40 Euro. Das ist teuer, aber vergleichbar mit den Bordrestaurants der Deutschen Bahn. Wenn man bis zur tschechischen Grenze wartet, kostet das gleiche Menü nur noch 16 Euro. Andererseits ist man dann ja auch schon bald in Prag, wo man sicher noch wesentlich besser essen kann.

Verwendete Quellen
  • Reporter vor Ort
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...


Bleiben Sie dran!
App StorePlay Store
Auf Facebook folgenAuf X folgenAuf Instagram folgenAuf YouTube folgenAuf Spotify folgen


Telekom