Nach Demo in Kreuzberg Gruppe greift Männer vor Späti mit Rohren und Messern an

Während einer Demonstration in Berlin kommt es zu einem Streit zwischen Teilnehmern und Beistehenden. Stunden später kehrt eine Gruppe mit Verstärkung und bewaffnet zurück.
In Berlin-Kreuzberg ist am Samstagabend ein Streit nach einer prokurdischen Demonstration eskaliert. In Begleitung weiterer Männer sollen Teilnehmer der Demonstration einen Vater und einen Sohn vor einem Spätkauf am Schlesischen Tor attackiert haben. Der 51-jährige Vater erlitt eine Stichverletzung.
Nach Angaben der Polizei zog die Demonstration gegen 19.30 Uhr durch die Schlesische Straße in Kreuzberg. Vor einem dortigen Spätkauf hätten sich der 51-Jährige und sein 26 Jahre alter Sohn aufgehalten. Diese sollen sich von Aussagen der Demonstrierenden provoziert gefühlt haben, worauf es zu Streitgesprächen gekommen sei. Mit Verweis auf Zeugenaussagen berichtet der "Tagesspiegel", dass Vater und Sohn den sogenannten Wolfsgruß gezeigt haben sollen. Dieser ist ein Erkennungszeichen der rechtsextremen türkischen Gruppierung "Graue Wölfe".
Zunächst sei es bei der Auseinandersetzung mit Worten geblieben, heißt es von der Polizei. Zwei Stunden später sollen jedoch vier Teilnehmer der Demonstration zurückgekehrt sein und sich erneut mit den Männern vor dem Spätkauf angelegt haben und wieder verschwunden sein. Weitere 20 Minuten später seien dann 20 Männer, bewaffnet mit Metallrohren, Schlagstöcken und Messern, vor dem Späti erschienen. Darunter sollen auch die vier Männer gewesen sein, die an der Demonstration teilgenommen hatten.
Vater und Sohn ins Krankenhaus gebracht
Die 20-köpfige Gruppe soll die Männer vor dem Spätkauf angegriffen haben. Laut Polizei kam es zu einer "Auseinandersetzung", die "vom Gehweg über die Straße bis in den U-Bahnhof Schlesisches Tor wogte." Menschen sollen mit Flaschen geschlagen zugeschlagen haben und auf dem Boden liegende Personen eingetreten haben.
Die alarmierte Polizei nahm zwei Tatverdächtige im Alter von 18 und 21 Jahren fest. Dem 18-Jährigen wird vorgeworfen, erst mit dem Messer in Richtung des Sohnes gestochen zu haben und dann dem Vater eine Stichverletzung zugefügt zu haben. Vater und Sohn wurden zur Behandlung in ein Krankenhaus gebracht. Die Polizei ermittelt wegen eines besonders schweren Falls des Landfriedensbruchs.
- berlin.de: Pressemitteilung der Polizei Berlin vom 20. Juli 2025
- Mit Informationen der Nachrichtenagentur dpa
- tagesspiegel.de: "Vater und Sohn nach pro-kurdischer Demo in Berlin mit Messer angegriffen"