In Berlin-Schöneberg hat die Polizei die Trauerfeier des Remmo-Clans begleitet. Die Behörde befürchtete eine Missachtung der geltenden Corona-Maßnahmen. Doch die Beerdigung lief problemlos ab.
Die Berliner Polizei hat eine Beerdigung im Milieu des Remmo-Clans mit einem großen Einsatz begleitet. Um die Corona-Regeln durchzusetzen, seien am Montagvormittag etwa 250 Polizisten im Einsatz, sagte ein Polizeisprecher. Die Trauerfeier verlief jedoch ohne besondere Einsätze.
Mehr als hundert Menschen sind unter großem Polizeiaufgebot zur Einhaltung der Corona-Maßnahmen erschienen. Die Lage sei "weitestgehend sehr ruhig" gewesen, sagte ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur AFP am Montag. Demnach fanden sich rund 60 engere Familienmitglieder der Frau auf einem Friedhof im Stadtteil Schöneberg zusammen, die in Gruppen von 20 Menschen das Grab besuchen durften.
Ein Polizeisprecher bezeichnete es als "schmalen Grat", Trauer zu ermöglichen und gleichzeitig das Infektionsrisiko zu minimieren. Er berichtete von einem Zwischenfall, bei dem einer der Trauernden Journalisten angespuckt habe, wie die Nachrichtenagentur AFP berichtet.
Stau rund um Tempelhof-Schöneberg: Am Rande der Beerdigung kam es zu massiven Verkehrseinschränkungen. (Quelle: Kay Nietfeld/dpa)
Die Polizei befürchtete, dass sich die Angehörigen der bekannten Großfamilie Remmo nicht an die Bestimmungen, dass höchstens 20 Menschen bei einer Trauerfeier erlaubt sind, halten. "Wir haben Verständnis für die Trauer, müssen aber sehen, wie wir trotzdem mit angemessenem Respekt dafür Sorge tragen, dass die Regeln eingehalten werden." Man habe deswegen auch mehrfach mit der Familie gesprochen und sie darauf hingewiesen.
Hubschrauber im Einsatz
Am vergangenen Donnerstag war die Mutter von Clan-Chef Issa Remmo gestorben. Die Beerdigung der älteren Frau aus der Großfamilie sollte gegen elf Uhr in Schöneberg auf dem Zwölf-Apostel-Friedhof stattfinden. Danach könnte es sein, dass die Trauergäste noch zu einer Villa eines Familienangehörigen im Neuköllner Stadtteil Alt-Buckow fahren. Außerdem sollte es bereits am frühen Vormittag eine Zeremonie in einer Moschee am Columbiadamm geben. Wie der "Tagesspiegel" berichtete, kreiste über dieser ein Polizei-Hubschrauber.
- Einsatz in Kreuzberg: Clan-Mitglied gestorben – Aufruhr vor Krankenhaus
- Corona-Regeln nicht eingehalten: Clan sorgt für erneuten Einsatz der Polizei
- Regio-Nachrichten: Alle aktuellen News aus allen Städten
Die Frau war in der vergangenen Woche in einem Krankenhaus in Kreuzberg gestorben. An den Tagen zuvor versammelten sich Dutzende Verwandte vor dem Krankenhaus. Nach dem Tod musste die Polizei am Donnerstag auf dem Grundstück der Villa in Alt-Buckow in Neukölln die Einhaltung der Corona-Regeln durchsetzen. Sie leitete gegen 47 Menschen Ermittlungsverfahren wegen Verstößen gegen die Abstandsregeln ein. Darauf habe man die Familie mehrfach hingewiesen und ihr das erläutert.
- Nachrichtenagentur dpa, AFP
- "Der Tagesspiegel": "Hubschrauber kreist über Moschee – Polizei rechnet mit Hunderten Besuchern"