In Berlin hat sich der ADAC für mehr "Park-and-Ride"-Plätze eingesetzt. Der Senat hat sich nun gegen einen starken Ausbau ausgesprochen, will aber ein Konzept zusammen mit dem Land Brandenburg erstellen.
Der Berliner Senat hat mit Zurückhaltung auf die Forderung des ADAC reagiert, für Pendler mehr Park-and-Ride-Plätze an Bahnhöfen entlang der Stadtgrenze zu schaffen. "Aufgrund der hohen Erstellungs- und Unterhaltungskosten ist der Aufbau von Park-and-Ride- Anlagen aus Sicht der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz nur in besonderen Fällen eine geeignete Lösung", sagte ein Sprecher am Freitag auf Anfrage.
Der Flächenverbrauch je Stellplatz sei hoch, die Flächenkonkurrenz rund um die Umsteigestationen zum ÖPNV ebenfalls. Dies treibe die Kosten insbesondere für den Grunderwerb hoch, sofern überhaupt Flächen vorhanden und verfügbar seien. Das gelte vor allem für mögliche Stationen in Berlin.
Zusammenarbeit mit Brandenburg
Der ADAC Berlin-Brandenburg hatte am Vortag eine Untersuchung vorgestellt, nach der die vorhandenen Park-and-Ride-Plätze nicht ausreichen, um den Pendlerstrom aus dem Umland nach Berlin aufzufangen. Rund 150.000 Pendler aus Brandenburg fuhren demnach 2019 wochentags mit dem Auto zur Arbeit in die Hauptstadt. In Brandenburg stünden aber insgesamt nur 22.800 solcher offiziellen Parkplätze in Bahnhofsnähe zur Verfügung. In Berlin seien es noch einmal rund 5.000. Fazit des ADAC: Die Länder Berlin und Brandenburg müssten das Angebot innerhalb von zwei Jahren verdoppeln sowie ältere Anlagen renovieren.
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Berlin kooperiere bei dem Thema mit Brandenburg, ergänzte der Sprecher der Verkehrsverwaltung. Ziel sei, "ein gemeinsames strategisches Vorgehen und eine gemeinsame Finanzierung beim Ausbau von Park-and-Ride- und Radabstellanlagen an Brandenburger Bahnhöfen zu verabreden".
- Nachrichtenagentur dpa