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Görlitzer Park:180 Polizisten bei Einsatz gegen Drogenhandel


Innensenator Geisel dabei
180 Polizisten bei Einsatz gegen Drogenhandel im "Görli"

Von dpa
Aktualisiert am 05.03.2021Lesedauer: 2 Min.
Polizeieinsatz im Görlitzer Park: Innensenator Andreas Geisel (SPD) zog bei einem Besuch des Parks eine positive Bilanz.Vergrößern des BildesPolizeieinsatz im Görlitzer Park: Innensenator Andreas Geisel (SPD) zog bei einem Besuch des Parks eine positive Bilanz. (Quelle: Christophe Gateau/dpa-bilder)
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"Der Görlitzer Park gehört nicht den Dealern": Das will Innensenator Geisel klarstellen. Bei einem Großeinsatz der Polizei sind Beamte mit Hunden gegen Drogenhändler vorgegangen.

Im Drogenhandel im Görlitzer Park und seiner Umgebung in Berlin-Kreuzberg sind nach Einschätzung der Polizei mehr als 260 Dealer und andere Straftäter aktiv. Dieser Personenkreis begehe im Park und dessen Umfeld "wiederholt Straftaten" und besitze zudem "kein dauerhaftes Bleiberecht in Deutschland", heißt es in einer am Freitag veröffentlichten Bilanz der AG "Görlitzer Park" von Senatsinnenverwaltung, Polizei und Bezirk. Ein kleiner Teil dieser meist afrikanischstämmigen Männer wurde im vergangen Jahr ausgewiesen oder zum Verlassen Berlins aufgefordert.

Innensenator Andreas Geisel (SPD) zog bei einem Besuch des Parks eine positive Bilanz der intensiven Polizeieinsätze des vergangenen Jahres. Die Polizei sei jeden Tag mit Kontrollen im Park unterwegs gewesen, die Gewaltkriminalität sei spürbar zurückgegangen. "Es ist noch nicht alles gut, aber wir sind auf dem richtigen Weg", sagte Geisel. "Wir wollen klarmachen: Der Görlitzer Park gehört nicht den Dealern, sondern den Menschen in Kreuzberg."

Anfang 2020 hatte eine neue Polizeieinheit für Brennpunktkriminalität in der Innenstadt mit 125 Mitgliedern ihre Arbeit begonnen. Auch am gesamten Freitag waren 180 Polizisten in Uniform und Zivil im Park und besonders den umliegenden Straßen unterwegs. Sie kontrollierten Verdächtige, suchten mit einem Spürhund nach Drogen und ermahnten Auto- und Radfahrer. Man wolle deutliche Präsenz zum Start der Freiluftsaison zeigen, sagte Polizeiführer Dominique Freund.

Dealer ändern Verkaufsverhalten

In ihrer Bilanz stellte die Polizei "eine deutliche Verunsicherung" der Dealerszene fest. "Beim Erblicken uniformierter Einsatzkräfte wird sofort die Flucht ergriffen." Die Dealer änderten ihr Vorgehen, sie setzten Fahrradkuriere ein oder wechselten mehrmals am Tag die Kleidung. Manche kleineren Gruppen würden Richtung Kottbusser Tor verdrängt. Die regelmäßig eingesetzten Drogenspürhunde der Polizei hätten im vergangenen Jahr immer weniger Rauschgiftverstecke entdeckt, was die Wirksamkeit der Kontrollen zeige.

Gleichzeitig berichten allerdings Anwohner, dass die Szene von Konsumenten harter Drogen wie Crack und Heroin rund um den Park zunehme: Wo früher vor allem Marihuana-Raucher unterwegs waren, würden jetzt zunehmend mehr Drogenspritzen und ähnliches gefunden.

Kriminalität während Corona zurückgegangen

Im vergangenen Jahr gab es laut Polizei im Park und dem angrenzenden Wrangelkiez 460 registrierte Körperverletzungen, rund 600 Taschendiebstähle und andere Diebstähle und 120 Raubtaten. Die Zahlen lagen durchweg niedriger als 2019. Allerdings waren wegen der Corona-Pandemie in der ganzen Stadt im vergangenen Jahr auch weniger Partybesucher und Touristen unterwegs – beides Gruppen, die Kriminelle anziehen.

Die Polizei erfasste rund 1.800 Drogenhandels-Delikte, deutlich mehr als 2019, weil mehr kontrolliert wurde. Die Polizei habe 60 Kilogramm Marihuana, Amphetamine und Kokain beschlagnahmt, mehr als 290.000 Euro Einnahmen aus dem Rauschgifthandel beschlagnahmt und 62 Haftbefehle erwirkt.

Geisel forderte erneut eine örtliche Zuständigkeit bei der Staatsanwaltschaft für den Park und die Umgebung. "Ein Staatsanwalt für den Görlitzer Park, so wie wir es vom Alexanderplatz kennen, wäre hilfreich, um der Kriminalität auf allen Ebenen entschlossen entgegenzutreten." Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) habe auf diesen Vorschlag bisher aber nur sehr "verhalten" reagiert.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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