Weil die Infektionszahlen in Berlin immer weiter ansteigen, müssen auch in den Kitas wieder Konsequenzen gezogen werden. Sie stellen wieder auf Notbetreuung um.
Viele Berliner Eltern und ihre kleinen Kinder dürften ab Donnerstag wieder mehr Stress haben. Wegen wachsender Corona-Infektionsrisiken werden die Kitas erneut formal geschlossen. Sie sollen aber eine Notbetreuung anbieten für Kinder aus Familien, die dringend darauf angewiesen sind und in denen mindestens ein Elternteil in einem besonders wichtigen, sogenannten systemrelevanten Beruf arbeitet.
Auch Alleinerziehende, die keine andere Betreuungsmöglichkeit organisieren können, und Eltern, bei deren Kindern aus besonderen pädagogischen Gründen eine Betreuung erforderlich ist, sollen das Angebot in Anspruch nehmen können. Eine ähnliche Regelung gab es schon einmal, bis die Kinderbetreuung im März wieder hochgefahren wurde.
Belastende Situation für Familien
Ein Sprecher der Bildungsverwaltung verteidigte den Schritt am Mittwoch: "Uns ist bewusst, wie belastend die Situation für viele Familien und vor allem die Kinder ist." Ziel des Senats sei es daher, den Notbetrieb in den Kitas so kurz wie möglich zu halten und dann zu einem eingeschränkten Regelbetrieb zurückzukehren, in dem wieder allen Kindern ein Betreuungsangebot gemacht wird.
"Wir beobachten allerdings auch die Entwicklung der Infektionslage mit Sorge und müssen deshalb den Betrieb einschränken", so der Sprecher. Nach Angaben der Bildungsverwaltung sind aktuell (Stand 6. April) in 124 der rund 2.700 Berliner Kitas Corona-Fälle gemeldet – bei zuletzt rückläufiger Tendenz (Stand 1. April: 172).
97 davon seien deswegen teilweise und 20 komplett geschlossen. In 77 der betroffenen Kitas infizierten sich Beschäftigte, in 27 Kitas Kinder und in 19 Kitas sowohl Beschäftigte als auch Kinder oder Eltern. In eine Kita gelangte das Coronavirus durch eine externe Person.
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Die Inzidenz, also die Zahl der Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche, lag in Berlin bei Kindern der Altersgruppen null bis vier wie auch fünf bis neun zuletzt über dem Durchschnitt der Gesamtbevölkerung.
- Nachrichtenagentur dpa