Berlin Tödlicher Unfall durch Raserei: Haftstrafe für 23-Jährigen
Nach einem Unfall durch Raserei, bei dem ein Autofahrer in Berlin-Lichtenrade tödlich verletzt wurde, ist ein 23-Jähriger zu zwei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden. Das Amtsgericht Berlin-Tiergarten sprach den Angeklagten am Mittwoch unter anderem der fahrlässigen Tötung schuldig. Er habe im Februar 2020 an einer Kreuzung eine rote Ampel missachtet und mit einer Geschwindigkeit von 75 bis 80 Stundenkilometern einen Zusammenstoß mit einem anderen Auto verursacht, begründete das Gericht. Dessen 57-jähriger Fahrer verstarb kurz darauf.
Laut einem Gutachten stand die Ampel für den Angeklagten bereits seit fast 25 Sekunden auf Rot, als er in der Höhe Lichtenrader Damm Ecke Fehlingstraße den Zusammenstoß verursachte. Der junge Mann hatte erklärt, er könne sich nicht erinnern, wie die Ampel geschaltet war. Er sei damals davon ausgegangen, sie hätte für ihn auf Grün gestanden. Den Tod des Mannes bedauere er außerordentlich. Der Verteidiger sagte, sein Mandant sei "augenscheinlich abgelenkt gewesen". Nach dem Unfall habe er sich um den Verletzten gekümmert.
Das Gericht ordnete zudem eine zweijährige Führerscheinsperre gegen den vorbestraften Mann an. Er sei vor und nach dem Unfall im Straßenverkehr mit Tempo-Verstößen aufgefallen, sagte der Vorsitzende Richter. Im Zusammenhang mit einer zweiten Anklage wurde er zudem der Körperverletzung, Nötigung und des fahrlässigen Fahrens ohne Fahrerlaubnis schuldig gesprochen. Der Angeklagte habe im Oktober 2020 seine Freundin geschubst und getreten, stand für das Gericht fest.
Die Staatsanwältin hatte eine Haftstrafe von zweieinhalb Jahren gefordert. Der Verteidiger plädierte auf ein Jahr Haft wegen fahrlässiger Tötung. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.