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Berlin: Ärzte prangern kritische Lage in Kindernotaufnahme an


"System kaputt gespart"
Ärzte prangern kritische Lage in Charité-Klinikum an

Von t-online, EP

19.11.2021Lesedauer: 2 Min.
Die Kinderklinik der Charité in Berlin (Archivbild): Ein Arzt prangert die desaströsen Zustände in der Klinik an.Vergrößern des BildesDie Kinderklinik der Charité in Berlin (Archivbild): Ein Arzt prangert die desaströsen Zustände in der Klinik an. (Quelle: Jürgen Ritter/imago-images-bilder)
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Kranke Kinder warten auf den Gängen, es fehlt an Betten und Personal: Die Lage in der Kindernotaufnahme des Virchow-Klinikums der Charité verschärft sich offenbar. Die Corona-Pandemie ist dafür jedoch keine Ursache.

In einem Brandbrief an die Geschäftsführung berichten Ärzte der Kinderklinik der Berliner Charité von desaströsen Zuständen. In dem Brief, der dem RBB vorliegt, wird von langen Wartezeiten für die kleinen Patienten gesprochen. Manche kleine Patienten müssten bis zu sieben Stunden auf den Gängen der Kliniken ausharren – wenn sie nicht lebensbedrohlich erkrankt seien.

Auf den Fluren der Klinik in Berlin Mitte würden sich neben den Wartenden auch die bereits aufgenommenen Patienten tummeln, heißt es weiter. In den Gängen der Rettungsstelle habe sich mittlerweile eine Unterteilung in die Bereiche "nicht-infektiös" und "infektiös" etabliert.

Vor allem das verstärkte Auftreten von Durchfall, Husten und Grippeerkrankungen bei Kindern beschäftigt die Pflegekräfte gerade – die Corona-Fälle spielen laut dem Bericht weniger eine Rolle. Immer würden sich Kinder auf den Gängen erbrechen. "Das ist nicht schön, wenn man da durchlaufen muss", wird ein Arzt in dem Schreiben zitiert.

Patienten in Berlin wegen Bettenmangel abgewiesen

Der Mediziner sieht den Grund der Überlastung aktuell nicht bei Corona, sondern im Gesundheitssystem. Dieses sei "kaputt gespart". Schon zuvor habe die Arbeit die Kapazitäten der Klinik und auch der Mitarbeiter überschritten.

Der generelle Personalmangel werde durch den hohen Krankenstand in der Abteilung nur noch verstärkt. Ärzte und Pflegekräfte würden sich regelmäßig bei Patienten anstecken. Das gehe sogar so weit, dass Patienten abgewiesen werden müssten.

Eltern, die ein eigenes Auto haben, habe er bereits nach Brandenburg schicken müssen, "weil er in Berlin kein freies Bett mehr fand", so der Arzt laut RBB.

Personalmangel reißt große Löcher in Versorgung

Um kurzfristig Entlastung auf der Station zu schaffen, müsse Personal aus anderen Abteilungen abberufen werden, heißt es in dem Brandbrief. Das wiederum reiße neue Lücken in der Versorgung auf. Die einzige Lösung: Überstunden.

Und davon wären drei bis fünf täglich mittlerweile der Normalzustand. "Es wird halt deutlich, dass das Personal da nicht mehr mitmachen kann", erklärt der Mediziner die hohe Fluktuationsrate aus dem Pflegeberuf.

Verwendete Quellen
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