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Ukraine-Flüchtlinge: Bahn richtet mehr Züge ein


Berlin
Ukraine-Flüchtlinge: Bahn richtet mehr Züge ein

Von dpa
03.03.2022Lesedauer: 3 Min.
Ukraine-Konflikt - UkraineVergrößern des BildesEine Frau geht mit einem Gehstock einen Bahnsteig entlang, während Menschen in einen Zug einsteigen. (Quelle: Vadim Ghirda/AP/dpa/Archivbild/dpa-bilder)
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Kommunen in Brandenburg bereiten sich auf die Aufnahme von mehr Menschen aus der Ukraine vor. Die Stadt Frankfurt (Oder) erwartete am Donnerstag Züge aus Polen. Die Geflüchteten sollten dann in Sonderzügen weiter nach Berlin, wie die Stadt mitteilte. Einige sollten aber auch in Frankfurt (Oder) bleiben, auch, um die Hauptstadt zu entlasten.

Die Deutsche Bahn hatte zwischen Frankfurt (Oder) und Berlin Sonderzüge eingerichtet. Die sechs zusätzlichen Züge verkehrten ab Donnerstag neben den bereits bestehenden acht internationalen Fernzügen. Die eingesetzten Züge könnten insgesamt rund 5000 Reisende aufnehmen. Damit verdoppelte die Bahn das Angebot zwischen der polnischen Grenze und Berlin.

Reisende mit ukrainischem Pass oder Personalausweis können ohne Fahrkarte fahren. Für die Weiterreise können sie das kostenlose "helpukraine"-Ticket nutzen. Das Ticket ist laut Bahn in allen DB-Reisezentren und DB-Agenturen erhältlich und gilt für Nah- und Fernverkehrszüge in ganz Deutschland sowie weiteren Ländern. Rund ein Drittel aller in Berlin mit dem Zug angekommenen Geflüchteten hätten das Ticket bereits genutzt.

Der Verein Slubfurt, eine deutsch-polnische Begegnungsinitiative, hat in Frankfurt (Oder) Spenden gesammelt und Transporte organisiert. "Wir haben bis nachts Pakete gepackt", sagte Organisatorin Petra Löber. Menschen mit Spenden hätten Schlange gestanden. Am Nachmittag versammelten sich mehrere Hundert Menschen um die Friedensglocke an der Oder, die wegen des Angriffs Russlands auf die Ukraine läutete. Die Stadt wollte am Bahnhof einen Infopunkt einrichten, an dem auch Dolmetscher bereitstehen sollen.

Mehr als 30 Einsatzfahrzeuge der Bundespolizei waren am Nachmittag am Bahnhof in der Stadt an der Oder. Schon in der Nacht hatte es Ausweis-Kontrollen der Bundespolizei in den Zügen gegeben. Unter den Reisenden sind auch viele Menschen aus anderen Ländern, die nicht über einen ukrainischen Pass verfügen. Wer keinen Pass oder keine Aufenthaltsgenehmigung und auch keinen sonstigen Bezug zur Ukraine nachweisen kann, wird von der Polizei an der Weiterreise gehindert. Nach einer Prüfung werden die Reisenden zur Zentralen Erstaufnahmeeinrichtung nach Eisenhüttenstadt gebracht, um dort einen Asyl-Antrag zu stellen.

In der Einrichtung wurden bis Donnerstagfrüh 288 Menschen aus der Ukraine registriert worden, damit stieg die Zahl gegenüber den Vortagen weiter an. Viele Geflüchtete kommen auch privat bei Freunden und Verwandten unter. Da sich Ukrainer bis zu 90 Tage visumsfrei in der EU aufhalten dürfen, müssen sie sich nicht bei den Behörden melden.

In Brandenburg an der Havel wurden 104 Menschen aus der Ukraine aufgenommen, die mit dem Zug in Berlin angekommen waren. Vor allem Frauen und Kinder, aber auch Familien und Studierende seien gekommen, wie Stadtsprecher Jan Penkawa am Donnerstag sagte. "Die Menschen sprechen fließend Englisch, sind mit doppelten SIM-Karten ausgestattet, um Kontakt zu ihren Familien in der Ukraine zu halten", sagte Penkawa. Unter ihnen seien auch einige Juristen, Lehrer und Krankenschwestern. "Einige haben ihre Arbeitsbereitschaft angezeigt."

Ärzte hätten sich um diejenigen, die Hilfe benötigten, gekümmert. Unter den Flüchtlingen seien auch eine hochschwangere Frau und ein 10 Tage altes Baby gewesen. Die Menschen seien vier bis fünf Tage unterwegs gewesen.

Auch in Potsdam wurden Geflüchtete aus der Ukraine aufgenommen. Die Kommune reagierte damit auf einen Hilferuf aus Berlin, wo sehr viele Flüchtlinge ankommen.

In Cottbus seien bereits 100 Menschen aus der Ukraine untergebracht worden, meist über private Hilfsorganisationen. Privatleute, darunter Hoteliers, hätten rund 60 Geflüchtete aufgenommen. Koordiniert wird das von der Caritas, Helfer fahren mit Autos an die Grenze zur Ukraine und holen dort Familien ab. Die Stadt bereitet sich nach eigenen Angaben auf mehrere Hundert Menschen aus der Ukraine vor. Für die bevorstehenden Tage werde davon ausgegangen, dass Züge mit Flüchtlingen ankämen.

Hochschulen, Forschungseinrichtungen, und Studentenwerke in Brandenburg sowie das Wissenschaftsministerium wollen Studierende und Forschende aus der Ukraine unterstützen. Das
Ministerium stellt dafür bis zu 500.000 Euro bereit, wie es in einer Mitteilung des Ressorts hieß. Gleichzeitig würden die offiziellen wissenschaftlichen Beziehungen zu Russland ausgesetzt.

Brandenburg ist den Angaben zufolge das einzige Bundesland mit Ukrainistik-Lehrstühlen - an der Universität Potsdam und an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder). Bereits bestehende Verbindungen nach Mittel- und Osteuropa sollen dort ausgebaut werden. Der Angriff auf die Ukraine sei ein Verbrechen, hieß es in der gemeinsamen Erklärung, die von Wissenschaftsministerin Manja Schüle (SPD) und den Präsidentinnen und Präsidenten der Lehr-und Forschungseinrichtungen unterzeichnet wurde.

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