Niedersachsens Landesregierung hat sich gegen eine Neubaustrecke für den schnellen ICE-Verkehr von Hannover Richtung Bielefeld ausgesprochen. Doch der Bund möchte das Projekt umsetzen.
Die niedersächsische Landesregierung ist gegen den Neubau der ICE-Strecke von Hannover nach Bielefeld. Stattdessen setze sich Niedersachsen für den Ausbau der bestehenden Strecke einsetzen.
Das sagte der niedersächsische Verkehrsminister Bernd Althusmann (CDU) am Freitag in Hannover in einer Reaktion zu einem Bundesentscheid zur schnelleren Umsetzung von Verkehrsprojekten. 14 ausgewählte Vorhaben sollen statt von Behörden künftig direkt vom Bundestag per Gesetz genehmigt werden.
Dazu zählen in Niedersachsen und im angrenzenden Nordrhein-Westfalen, wo ein Teil der Strecke verläuft, der Ausbau der Bahnstrecke Hannover-Bielefeld und die Weservertiefung.
Die Streitfrage, ob zwischen Hannover und Bielefeld eine Neubautrasse gebaut oder nur die bestehende Strecke ausgebaut wird, entscheidet allerdings nicht Niedersachsen, sondern der Bund.
Streit um Neubaustrecke
Der Bundestag verabschiedete am Freitag ein entsprechendes Gesetz. "Der Ausbau der Verkehrsinfrastruktur dauert häufig viel zu lange", sagte Althusmann. "Aus Sicht des Landes Niedersachsen ist das Gesetz insgesamt ein großer Erfolg." Dennoch sei man gegen den Neubau, wie vom Bund gewünscht.
- TomTom Verkehrsindex: Bielefelder stehen über drei Tage im Jahr im Stau
- Nachhaltiges Konzept: Wie zwei Bielefelder Lebensmittel retten will
- Regio-Nachrichten: Alle aktuellen News aus allen Städten
Bereits vor einem Jahr hatte der Bahn-Beauftragte der Bundesregierung, Enak Ferlemann (CDU), jedoch deutlich gemacht, dass ein Neubau zwingend erforderlich ist, um den geplanten "Deutschlandtakt" mit schnellen Anschlüssen in alle Landesteile umzusetzen.
- Nachrichtenagentur dpa