Ausflugstipp Bremen hat sein eigenes Stonehenge – auf einer Mülldeponie

Ein imposantes Monument aus rostigen Metallstehlen erinnert in Bremen an Stonehenge. Die Installation von Thomas Roth zieht viele Neugierige an.
25 unterschiedlich hohe Stehlen, die angeordnet nach astronomischen Himmelsobjekten im Kreis stehen: Wer das Monument nahe der Autobahn 27 in Bremen sieht, wird an Stonehenge in Südengland erinnert. Doch statt Steinen wie bei der englischen Sehenswürdigkeit kamen bei der Version von Künstler Thomas Roth rostige und verformte Hafenspundbohlen zum Einsatz. Dementsprechend heißt seine Installation: Metalhenge. Seit der Eröffnung 2021 lockt das Kunstwerk zahlreiche Besucher an.
Zu finden ist es auf einem knapp 40 Meter hohen Berg auf einem stillgelegten Teil der Blocklanddeponie. Für Künstler Thomas Roth ein besonderer Ort, an dem er eine gewisse Magie verspürt habe: "Auf der einen Seite das Blockland mit seiner Natur, die für unsere Herkunft steht, auf der anderen Seite die Stadt mit unserer kulturellen Gegenwart als Gegenentwurf."
Nach oben führt der barrierefreie Planetenweg, auf dessen Bodenplatten auch die Symbole für Mars, Erde, Venus und Merkur zu finden sind – das Planetenmodell soll unser Sonnensystem im Maßstab 1:1 Milliarde darstellen.
Metalhenge: Besucher stellen sich am besten in die Mitte
Auch die Stelen auf dem Berg sind nach astronomischen Vorgaben angeordnet. Sie kennzeichnen die Himmelsrichtungen und verdeutlichen die Himmelsbewegungen: Im Osten markieren sie den Aufgang von Sternen, im Westen den Untergang von anderen Gestirnen, einem Stern- und einem Galaxienhaufen.
Mithilfe von Löchern in den Stelen können Besucher, die in der Kreismitte stehen, den Verlauf von Gestirnen am Himmel verfolgen. Etwas abseits des Kreises steht die Sirius-Stele, die den hellsten Stern am Himmel verkörpern soll. Metalhenge weist Bezüge zu Stonehenge, aber auch zu Woodhenge, Goseck und zur Himmelsscheibe von Nebra auf.
Ein Audioguide führt durch Metalhenge
Die Kunstinstallation kann rund um die Uhr besichtigt werden. Wer mag, kann auf der Webseite des Projektes einen Audioguide anhören oder die Planetenwanderweg-App herunterladen. An zwei Terminen im Jahr zieht Metalhenge besonders viele Menschen an: zur Sommersonnenwende und zur Wintersonnenwende. Dann kann beobachtet werden, wie die Sonne zwischen jeweils zwei bestimmten Stehlen auf- beziehungsweise untergeht.
Anfahrt: Von der A27 aus Richtung Bremer Kreuz die Ausfahrt 18 (Bremen-Überseestadt) nehmen. In der Ausfahrt nach rechts auf den Fahrwiesendamm abbiegen (Ausschilderung: Blocklanddeponie). Die Einfahrt zu Metalhenge befindet sich nach 200 Metern auf der rechten Seite. Von der A27 aus Richtung Bremerhaven ebenfalls an der Ausfahrt 18 abfahren. Nach 200 Metern die Ausfahrt Mülldeponie nehmen.
- metalhenge.de: Besuch
- metalhenge.de: Ausrichtung der Stelen
- wfb-bremen.de: Dem Himmel so nah