"Akt des Vandalismus" Unbekannte beschmieren erneut Gedenksteine mit Nazi-Symbolik
Wieder sind in Bremen zwei Gedenksteine zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus mit einem Hakenkreuz und Nazi-Symbolen verunstaltet worden – der Staatsschutz ermittelt.
Eine 77-jährige Zeugin habe die Schmierereien am Mittwochmorgen auf zwei in den Gehweg eingelassenen Stolpersteinen in Bremen-Vegesack entdeckt und gemeldet, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte.
Wegen der Verunstaltung der Gedenksteine in der Reeder-Bischoff-Straße ermittelt nun der Staatsschutz wegen der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Bereits im Juni waren die dortigen Stolpersteine mit Hakenkreuzen und SS-Runen beschmiert worden. Bürgermeister Andreas Bovenschulte (SPD) hatte damals von einem "widerwärtigen Akt des Vandalismus" gesprochen.
In Bremen gibt es 727 Stolpersteine. Es ist ein Projekt der Landeszentrale für politische Bildung Bremen und des Vereins "Erinnern für die Zukunft e.V.". "Die Stolpersteine sollen dem Vergessen entgegenwirken. Der Betonstein wird so im Bürgersteig versenkt, dass lediglich die Tafel sichtbar bleibt. Stolpern kann und soll man nur im übertragenen Sinn", so die Landeszentrale.
Über 1.500 Menschen seien in Bremen Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft geworden – die Zahl der deportierten, verfolgten oder in "Schutzhaft" genommenen Menschen liege um ein Vielfaches höher.
- Nachrichtenagentur dpa
- Polizei Bremen: Mitteilung vom 5. August 2021