Vergewaltigung verhindert: Dortmunder für Zivilcourage-Preis nominiert

Der 27-jährige Kevin Knapp aus Dortmund hat 2018 verhindert, dass eine 19-Jährige sexuell missbraucht wurde. Nun ist er für den XY-Preis nominiert.

Es war der 13. November 2018, an dem der Dortmunder Kevin Knapp die Vergewaltigung einer 19-Jährigen verhinderte. Der 27-Jährige aus Brechten wurde Zeuge, wie eine Frau auf offener Straße von einem Betrunkenen bedrängt wurde. Knapp überlegte nicht lange und schritt ein. Für seine Zivilcourage hat ihn jetzt die Polizei für den XY-Preis nominiert.

Mit dem Preis werden Personen geehrt, die sich auf beispielhafte und kluge Weise im Kampf gegen Kriminalität für ihre Mitmenschen eingesetzt haben. "Ihr couragiertes Handeln hat Vorbildfunktion, denn sie verhindern Verbrechen, schützen Opfer vor kriminellen Übergriffen und tragen dazu bei, Verbrechen aufzuklären", heißt es vom ZDF. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.

Knapp stellte sich zwischen Täter und Opfer

Der damals 24-Jährige war an dem besagten 13. November mit der U-Bahn zu seiner Freundin unterwegs. Gegen 21.15 Uhr stieg er an der Haltestelle Westendorfstraße in Dortmund-Aplerbeck aus, gemeinsam mit zwei weiteren Fahrgästen.

An der Haltestelle habe er mitbekommen, wie ein Mann eine 19-jährige Frau ansprach, erzählt der Dortmunder dem ZDF. Der 28-jährige Mann habe versucht, die Frau ins Gebüsch zu ziehen. Die 19-Jährige versuchte, sich vehement zu wehren und habe um Hilfe geschrien. Knapp bekam dies mit und stellte sich zwischen den 28-jährigen Täter und die um Hilfe schreiende Frau. "Ich habe ihn zur Rede gestellt, ihn aufgefordert, aufzuhören", erzählt Knapp.

Flucht von Haltestelle auf die Straße

Der damals 24-Jährige habe versucht, mit der Frau auf die nahe gelegene Straße zu flüchten. Der Angreifer verfolgte sie allerdings weiter. Der 19-Jährigen sei es gelungen, während der Flucht die Polizei zu rufen. Bis zum Eintreffen der Polizisten, die den Täter festnahmen, blockierte Kevin Knapp den Weg zur 19-Jährigen.

Mit dieser vorbildlichen Tat verhinderte er wohl Schlimmeres. Der Fall ist in der "Aktenzeichen XY... ungelöst"-Sendung am 3. August noch einmal vorgestellt worden.