Die Wohnung des 32-jährigen Terrorverdächtigen wurde erneut durchsucht. Laut Staatsanwaltschaft wurden verdächtige Substanzen gefunden.
Die Wohnung des 32-jährigen Iraners, der mit seinem Bruder einen Terroranschlag geplant haben soll, wurde erneut durchsucht. Ermittler haben laut der Staatsanwaltschaft Düsseldorf bei der zweiten Durchsuchung Substanzen gefunden, die zur Herstellung von Giftstoffen benötigt werden. Was genau gefunden wurde, gab die Generalstaatsanwaltschaft aufgrund laufender Ermittlungen nicht bekannt.
"Bereits bei der ersten Durchsuchung sind Beweismittel gefunden worden", teilte Oberstaatsanwalt Holger Heming t-online am Montag mit. Demzufolge handelte es sich beim ersten Fund nicht um verdächtige Substanzen, sondern um Speichermedien. Aufgrund der besonderen Sicherungsvorkehrungen habe sich die Notwendigkeit einer erneuten Durchsuchung ergeben.
Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden Tatverdächtigen vor, dass sie einen islamistisch motivierten Anschlag mit hochgiftigem Rizin und Cyanid verüben wollten. Die beiden Tatverdächtigen sitzen seit vergangenem Montag in Untersuchungshaft.
Am Montag ist der mutmaßlich geplante Giftanschlag Thema einer Sondersitzung des Rechtsausschusses des Landtags Nordrhein-Westfalen.
Verdächtiger war in Telegram-Chatgruppe aktiv
Die deutschen Ermittler waren wegen eines Tipps von Kollegen aus den USA aktiv geworden: Laut Staatsanwaltschaft hatte es einen Hinweis von einer US-Sicherheitsbehörde gegeben. "Im Rahmen des internationalen Nachrichtenaustausches wurde dem Bundeskriminalamt (BKA) am 30. Dezember 2022 folgender Sachverhalt mitgeteilt: 'Ein in Deutschland lokalisierter Telegram-Nutzer, welcher einen 'Wickr'-Account verwende, plane einen terroristischen Anschlag im Auftrag des sogenannten IS am Silvesterabend 2022.'", wird Oberstaatsanwalt Holger Heming in einem Bericht des NRW-Justizministeriums für den Rechtsausschuss zitiert.
Am 6. Januar 2023 sei dem BKA ergänzend mitgeteilt worden, "dass der Nutzer des Telegram-Accounts bekundet habe, aufgrund von Schwierigkeiten bei der Beschaffung der Grundstoffe den Anschlag am Silvesterabend nicht durchführen zu können", heißt es im Bericht weiter. "Gleichwohl halte er an seinen Tatplanungen fest." Demnach habe er im Internet den letzten notwendigen Grundstoff "lron Powder" – Eisenpulver – für die Herstellung von Toxinen erworben und dessen Zustellung am 6. Januar erwartet.
- Bericht des NRW-Justizministeriums ´für die Sondersitzung des Rechtsausschusses des Landtags Nordrhein-Westfalen am 16.01.2023
- Tagesschau.de: Ermittler finden verdächtige Substanzen
- Mitteilung der Staatsanwaltschaft Düsseldorf vom 16.01.2023