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Auf die Dürre folgte die Flut: Klimawandel in NRW


Düsseldorf
Auf die Dürre folgte die Flut: Klimawandel in NRW

Von dpa
14.12.2021Lesedauer: 2 Min.
Ursula Heinen-Esser (CDU)Vergrößern des BildesUrsula Heinen-Esser (CDU), Umweltministerin von Nordrhein-Westfalen. (Quelle: Marius Becker/dpa/Archivbild/dpa-bilder)
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Der Klimawandel ist in Nordrhein-Westfalen inzwischen anhand von 79 Indikatoren nachweisbar. Das geht aus dem neuen Klimabericht des Landes hervor, der am Dienstag von NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) vorgestellt wurde.

"Der Klimawandel ist spürbar und nachweisbar - und das in allen Umwelt-, Wirtschafts- und Lebensbereichen", berichtete Heinen-Esser. "Die Dürrejahre 2018 bis 2020 und die Flutkatastrophe in diesem Sommer haben gezeigt, mit welcher Wucht sie uns treffen können. Darauf müssen wir uns auf allen Ebenen vorbereiten."

Sie forderte die Kommunen auf, rasch Klimaanpassungskonzepte zu erarbeiten. Die Quote von etwa 15 Prozent der Kommunen und Kreise, die dies bislang getan hätten, sei "eindeutig zu wenig", sagte sie. "Klimawandel findet auch im ländlichen Raum statt."

Kritik kam von der Opposition: Die Fakten lägen schon lange auf dem Tisch, aber die Landesregierung sei unwillig, die notwendigen Konsequenzen zu ziehen, teilte die klimapolitische Sprecherin der Grünen-Landtagsfraktion, Wibke Brems, mit.

Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) und seine Landesregierung dürften sich nicht weiter aus der Verantwortung stehlen, sondern müssten die Kommunen aus Landesmitteln viel stärker unterstützen.

"Ein paar Millionen aus dem Corona-Rettungsschirm oder EU-Mitteln reichen hier nicht aus", so Brems. Doch auch der letzte Haushalt vor der Landtagswahl sehe keinen Euro mehr für die Klimafolgenanpassung in den Kommunen vor. Damit mache die Landesregierung sich unglaubwürdig.

Der inzwischen 300 Seiten starke Klimabericht wird alle fünf Jahre erstellt. Nach dem letzten Bericht seien die Jahre 2018, 2019 und 2020 sehr heiß und trocken gewesen, sagte der Präsident des Landesumweltamtes, Thomas Delschen. 2020 sei das bislang heißeste Jahr in NRW gewesen, gefolgt von den katastrophalen Niederschlägen im Jahr 2021.

"Der beschleunigte Anstieg der Temperatur ist besorgniserregend." 2018 seien in Köln 37 "Tropennächte" gemessen worden, in denen die Temperatur nicht unter 20 Grad sank.

Die Zahl der jährlichen Hitzetage über 30 Grad habe sich in NRW auf acht verdoppelt, wenn man die Zeiträume von 1891 bis 1920 und die von 1991 bis 2020 vergleicht. Die Zahl der Waldbrandeinsätze habe sich seit 2018 im Vergleich zu den Vorjahren ebenfalls etwa verdoppelt.

Die Apfelblüte beginne inzwischen 17 Tage früher als 1951, sagte Heinen-Esser. Auch Frühling, Sommer und Herbst beginnen meteorologisch früher. Die Natur reagiere darauf: Die Population kälteliebender Pflanzen wie der Wiesenknöterich und die Trollblume nehme ab, während wärmeliebende Pflanzen wie der Riesenbärenklau auf dem Vormarsch seien.

Auch das Schwarzwild profitiere von den warmen Wintern: Es werde jährlich sieben Mal mehr Schwarzwild erlegt als früher. Eine besondere Herausforderung sei das Wassermanagement: "Wir wissen im März nicht, ob das Jahr besonders trocken oder besonders feucht wird", sagte die Ministerin.

Heinen-Esser wies darauf hin, dass 12,5 Millionen Euro bereit stünden - etwa um Städte klimaresilienter zu machen durch Begrünung und Flächen-Entsiegelung. Mit dem Klimaanpassungsgesetz habe NRW als erstes Bundesland die Grundlagen dafür geschaffen, die Gesellschaft an die Folgen des Klimawandels anzupassen. Zahlreiche weitere Angebote kämen hinzu - zum Beispiel Mittel für den Hochwasserschutz oder die Entwicklung klimastabiler Wälder.

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