Rodungen und Brände gefährden den Lebensraum des Himmelblauen Zwergtaggeckos in Tansania. Der Erfurter Zoo beteiligt sich an einem Artenschutzprojekt.
Um eine besondere Echsenart vor dem Aussterben zu bewahren, hat der Thüringer Zoopark Erfurt die Schirmherrschaft über ein Artenschutzprojekt übernommen. Damit sollen der Himmelblaue Zwergtaggecko und sein Lebensraum gerettet werden, teilte der Zoo zum Tag des Artenschutzes am Mittwoch mit. "Mittlerweile ist ein riesiges Netzwerk entstanden und darauf bin ich sehr stolz", sagte Zoo-Kuratorin Heike Maisch, die das Projekt leitet und mit der Zoologischen Gesellschaft für Arten- und Populationsschutz (ZGAP) und der Vivaristischen Vereinigung umsetzt.
Europaweit sammeln demnach Zoos, Museen und Botanische Gärten Geld für den Erhalt des Geckos und der Palmen, auf denen er lebt. Seit Beginn der Kampagne im vergangenen Jahr seien so 7.000 Euro zusammengekommen. Der Gecko lebt laut ZGAP ausschließlich in Tansania in Osten von Afrika auf einer einzigen Baumart, der Pandanuspalme. Weshalb der Gecko nur auf dieser Palmenart lebt, werde noch erforscht. Verbreitet ist die wegen ihrer kräftigen blauen Färbung auffällige und nur wenige Zentimeter große Echse im Kimboza Wald. Dieser ist den Angaben nach aber stark von Bränden, nicht heimischen Baumarten und Rodung bedroht.
Erstmalige Aktion des Erfurter Zoos
Über das Schutzprojekt soll etwa die Ausbildung und Arbeit von einer Anti-Wilderer-Einheit sowie von Brandwächtern bezahlt werden. Man strebe auch die Rodung der invasiven Baumarten an, die der Pandanuspalme Platz nehmen. "Die nächste Stufe wird sein, dass wir eine Aufklärungskampagne mit der ortsansässigen Universität planen", sagte Maisch. Zudem solle es Projekte mit Schulkindern geben und der nachhaltige Tourismus unterstützt werden. Das solle dem Gecko und der Bevölkerung zugutekommen.
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Es ist den Angaben nach das erste Mal, dass sich der Zoopark so bei einem Artenschutzprojekt engagiert. Die Initiative dafür sei vor allem von der Begeisterung von Maisch für die Tiere ausgegangen, sagte eine Sprecherin. Im Zoo selbst seien allerdings noch keine lebenden Exemplare der Geckos zu sehen. Dafür sollen gemalte Varianten bald zumindest ein Wandbild im Park zieren.
- Nachrichtenagentur dpa