Erfurter Landgericht zieht wahrscheinlich erst Ende 2021 um

Der wegen der geplanten Sanierung des Landgerichts in Erfurt notwendige Umzug in ein Ausweichquartier verzögert sich. Als Termin werde nun November oder Dezember dieses Jahres ins Auge gefasst, teilte das Justizministerium der Deutschen Presse-Agentur mit. Zunächst war der Auszug zu Beginn dieses Jahres angepeilt worden.

Das als Ausweichobjekt vorgesehene alte Postscheckamt in Erfurt muss für die Belange des Gerichts umgebaut werden. Hierbei sei es unter anderem wegen der Corona-Pandemie zu Verzögerungen gekommen, hieß es. Zudem mache sich die schwierige Situation am Handwerkermarkt nebst Lieferproblemen von Baustoffen bemerkbar.

Das alten Postscheckamt am Juri-Gagarin-Ring eigne sich hervorragend als vorübergehende Adresse, da dort neben den Büros auch ausreichend Verhandlungssäle eingerichtet werden könnten. Die Miete für den vorübergehenden Sitz des Gerichts beträgt dem Ministerium zufolge monatlich 56.610 Euro.

Das Erfurter Landgericht steht vor einer Generalsanierung. Bei dem Ende des 19. Jahrhunderts errichteten neugotischen Gebäude sind nach Ministeriumsangaben unter anderem beim Brandschutz und der Barrierefreiheit umfangreiche Arbeiten nötig. Ferner müssten Stromleitungen erneuert und die Verkabelung für die Informations- und Kommunikationstechnik auf den neuesten Stand gebracht werden.

Die Sanierung könne erst nach dem Auszug der mehr als 100 Mitarbeiter des Gerichts erfolgen, hieß es. Es wird eine Bauzeit von rund fünf Jahren veranschlagt. Derzeit liefen die Planungen für den Umzug. Für das Umbau- und Sanierungsprojekt werde zunächst mit Kosten in Höhe von 31 Millionen Euro gerechnet.