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Essen: Zugausfälle nach Abellio-Aus befürchtet


Nachfolge noch offen
Zugausfälle nach Abellio-Aus befürchtet

Von dpa
Aktualisiert am 08.12.2021Lesedauer: 3 Min.
Mitarbeiter von Abellio stehen vor Beginn einer Gremiensitzung vor dem Tagungsort (Symbolbild): Die Übernahme wird voraussichtlich mit Zugausfällen einhergehen.Vergrößern des BildesMitarbeiter von Abellio stehen vor Beginn einer Gremiensitzung vor dem Tagungsort (Symbolbild): Die Übernahme wird voraussichtlich mit Zugausfällen einhergehen. (Quelle: Rolf Vennenbernd/dpa-bilder)
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Nach dem Abellio-Aus ist die Nachfolge nach wie vor ungeklärt, Folgekosten des Übergangs will das Land mit 380 Millionen Euro ausgleichen. Fahrgäste müssen sich auf Zugausfälle gefasst machen.

Pendler und Reisende müssen sich spätestens Anfang Februar auf wichtigen Regionalbahn-Strecken in Nordrhein-Westfalen auf Verspätungen oder gar Zugausfälle einstellen.

Mit Blick auf das Ausscheiden des Unternehmens Abellio aus dem Bahnverkehr sagte der NRW-Chef des Fahrgastverbandes Pro Bahn, Andreas Schröder, der Deutschen Presse-Agentur: "Bei der jetzt schon knappen Personalsituation sind Zugausfälle beim Übergang auf Nachfolgeunternehmen zu befürchten."

Abellio-Mitarbeiter nähmen vermutlich Resturlaub. Engpässe seien vor allem bei Lokführern möglich. Die finanziell schwer angeschlagene Firma Abellio muss Ende Januar den Betrieb einstellen, mehrere andere Unternehmen sollen übernehmen.

Essen: DB-Regio will S-Bahn-Netz in Rhein-Ruhr und Ruhr-Sieg übernehmen

Am Donnerstag (9.12.) entscheidet der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), welche Bahnunternehmen in einem Notvergabeverfahren die Abellio-Linien übernehmen. Bis zum 14.12. folgen die beiden anderen NRW-Verkehrsverbünde Nahverkehr Rheinland (NVR) und Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL).

Zu den Bewerbern zählen DB Regio und nach Brancheninformationen unter anderem National Express. DB Regio bewerbe sich dabei für das S-Bahn-Netz Rhein-Ruhr und Ruhr-Sieg, wie eine Firmensprecherin sagte. Falls das Unternehmen den Zuschlag bekomme, müssten in kurzer Zeit 500 Beschäftigte – in der Regel ehemalige Abellio-Mitarbeiter – neu eingestellt und geschult werden. Das sei "ohne Zweifel eine große Herausforderung".

"Keine Blaupause" für den Übergang

Bei diesem Übergang wird es wohl zu "Ruckeleien" kommen, wie auch der VRR-Chef Ronald Lünser unlängst im Verkehrsausschuss des Landtags gesagt hatte. Abellio kommt derzeit auf 21 Millionen gefahrene Zugkilometer pro Jahr und damit auf einen Marktanteil von etwa einem Sechstel im Schienen-Personen-Nahverkehr (SPNV) von NRW.

Den Marktaustritt eines so großen Bahnunternehmens gab es noch nie. Lünser sagte, es gebe "keine Blaupause" für den Übergang. Man sei zwar gut vorbereitet und zuversichtlich, dass es zu keinem Betriebsstillstand komme. Aber am Anfang sei mit "der einen oder anderen Einschränkung" zu rechnen.

Abellio-Nachfolger soll 1.080 Mitarbeiter übernehmen

Die Abellio Rail GmbH befährt derzeit unter anderem den RE 1 von Aachen über Köln nach Hamm, den RE11 von Düsseldorf nach Kassel, den RE19 von Düsseldorf nach Arnheim und den RE49 von Wuppertal nach Wesel. Im S-Bahn-Netz führt Abellio unter anderem die S2 von Dortmund nach Essen und die S9 von Hagen nach Recklinghausen.

Die Nachfolge-Firmen sollen das Personal von Abellio übernehmen. Die Verkehrsverbünde haben den 1.080 Mitarbeitern zugesichert, bei der Übernahme auch Überstundenkonten und Urlaubsplanungen zu berücksichtigen und Versetzungen mit "unzumutbaren Wegstrecken" zum neuen Arbeitsplatz zu vermeiden.

Land will Folgekosten mit 380 Millionen Euro ausgleichen

Etwa 80 Prozent der Verkehrsleistung erbringt Abellio für den VRR – der Verkehrsverbund mit Sitz in Gelsenkirchen ist also der Hauptbetroffene vom Abellio-Aus. Der Marktaustritt ist eine teure Sache: Das Land stellt 380 Millionen Euro bereit, um die absehbaren Folgekosten in den nächsten Jahren auszugleichen.

Der Grünen-Politiker Norbert Czerwinski fordert langfristige Konsequenzen. "Wir brauchen ein öffentliches Eisenbahnverkehrsunternehmen, das bereitsteht und Verkehrsleistungen übernehmen könnte", sagt das Mitglied des VRR-Verwaltungsrats. "Auf bestimmten Strecken sollten wir die Möglichkeit haben, Verkehrsleistungen direkt an ein öffentliches Unternehmen zu vergeben und nicht öffentlich auszuschreiben, damit Firmen dann wieder mit Dumpingpreisen reingehen und wenige Jahre später das Handtuch werfen", sagt Czerwinkski. "Wir wollen eine Landesverkehrsgesellschaft, an der alle drei Verbundräume beteiligt sind – also VRR, NWL und NVR."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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