t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



Menü Icon
t-online - Nachrichten für Deutschland
HomeRegionalFrankfurt am Main

Journalist vergleicht Brasiliens Ex-Präsident Bolsonaro mit OB Peter Feldmann


"Der Feldmann Brasiliens"
Journalist vergleicht Bolsonaro mit Frankfurter OB

Von Stefan Simon

Aktualisiert am 01.11.2022Lesedauer: 2 Min.
Nachrichten
Wir sind t-online

Mehr als 150 Journalistinnen und Journalisten berichten rund um die Uhr für Sie über das Geschehen in Deutschland und der Welt.

Zum journalistischen Leitbild von t-online.
Frankfurts OB Peter Feldmann (links) und der abgewählte Präsident Brasiliens, Jair Bolsonaro.Vergrößern des Bildes
Frankfurts OB Peter Feldmann (links) und der abgewählte Präsident Brasiliens, Jair Bolsonaro. (Quelle: Collage t-online(Hartenfelser/Fotoarena)

Ein Video zeigt Brasiliens Ex-Präsidenten Bolsonaro feiernd mit Fußballspielern. Darin sieht ein Journalist Ähnlichkeiten zu Feldmanns Pokal-Klau im Mai.

Der Journalist und Autor Andreas Nöthen hat Frankfurts Oberbürgermeister Peter Feldmann auf Twitter mit dem brasilianischen Ex-Präsidenten Jair Bolsonaro verglichen. Nöthen bezieht sich in seinem Tweet auf ein Video von Bolsonaro. Darin sieht man ihn umringt von Spielern der Fußballmannschaft Flamengo Rio de Janeiro, er hält den Pokal für den Gewinn der Copa Libertadores in den Händen – dem Pendant zur europäischen Champions League.

Nöthen erkennt in Bolsonaros Video Ähnlichkeiten zu Feldmanns Auftritt im Mai in Frankfurt. Bei den Feierlichkeiten nach dem Europa-League-Gewinn von Eintracht Frankfurt auf dem Römer hatte Feldmann Frankfurts Kapitän Sebastian Rode den Europapokal aus den Händen genommen. Feldmanns Auftritt sorgte für Irritationen.

Empfohlener externer Inhalt
X
X

Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.

Auf Anfrage von t-online sagt Nöthen, dass er bei beiden den Versuch sehe, "die Popularität eines sportlichen Erfolgs, mit dem sie nichts zu tun haben, für politische Zwecke zu missbrauchen."

Dass es sich bei Bolsonaro um einen Rechtsradikalen handelt, der Brasiliens Militärdiktatur glorifiziert und als Faschist eingestuft wird, scheint Nöthen im Zusammenhang mit seinem Tweet nicht zu stören. Denn er beziehe sich rein auf die Geste beider Politiker. "Die Personen als solche vergleiche ich damit ja nicht. Dass die etwas anders gelagert sind, liegt ja auf der Hand."

"Sind Sie besoffen? Löschen Sie den Dreck"

Nöthen hat zwei Bücher über Brasilien verfasst, eines davon ist im Aufbau Verlag erschienen. Auf Anfrage von t-online, wie der Verlag es mit Nöthens Tweet-Vergleich hält, blieb unbeantwortet. Auch das Büro des Oberbürgermeisters in Frankfurt kommentierte den Tweet nicht.

Dafür kommentiert die Autorin und Frankfurter Kommunalpolitikerin Jutta Ditfurth (Öko-Linx) Nöthens Tweet und schreibt: "Sind Sie besoffen? Löschen Sie den Dreck." Ein weiterer User schreibt, dass verzweifelt eine Ebene gesucht werde, auf der man Feldmann mit einem Faschisten gleichsetzen könne. Klar solle es eine Abstraktion sein, "aber man muss schon fragen dürfen, zu welchem Zweck."

Dass Politikerinnen und Politiker sich mit Sportlern oder Mannschaften zeigen, ist nicht unüblich. Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 ließ sich die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel mit der deutschen Fußball-Nationalmannschaft in der Kabine ablichten. Hessens Ex-Ministerpräsident Volker Bouffier stand nach dem DFB-Pokalsieg von Eintracht Frankfurt 2018 auf dem Römer in Frankfurt und feierte mit der Mannschaft.

Frankfurts OB muss sich einem Bürgerentscheid stellen

Der Pokal-Auftritt Feldmanns ist einer der Gründe, warum gegen ihn ein Abwahlverfahren eingeleitet wurde. Am 6. November entscheiden 512.000 Wahlberechtigte in Frankfurt, ob sie Feldmann trotz einer Korruptionsanklage und umstrittener Auftritte als Oberbürgermeister behalten wollen. Damit die Wahl gültig wird, müssen mindestens 30 Prozent der Frankfurterinnen und Frankfurter abstimmen. Wenn das Quorum von 30 Prozent nicht erreicht werden sollte, wird Feldmann nach derzeitigem Stand bis 2024 im Amt bleiben.

Verwendete Quellen
  • Eigene Recherche
  • twitter.com: Tweet von Andreas Nöthen
  • Anfrage an Andreas Nöthen
  • E-Mail-Anfrage an den Aufbau Verlag
  • Telefongespräch mit Sprecher von Peter Feldmann
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website