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"Cold Case" Jutta Hoffmann: Mordverdächtiger nach 37 Jahren gefasst


Cold Case gelöst
15-Jährige vergewaltigt und ermordet – Haftbefehl nach 37 Jahren

Von t-online, mtt

Aktualisiert am 30.03.2023Lesedauer: 2 Min.
Jutta Hoffmann: Sie wurde nach einem Freibadbesuch im Odenwald ermordet.Vergrößern des BildesJutta Hoffmann: Sie wurde nach einem Freibadbesuch im Odenwald ermordet. (Quelle: Landeskriminalamt Hessen)

Jutta Hoffmann war 15, als sie nach einem Freibadbesuch überfallen wurde. 37 Jahre lang blieb die Tat ungesühnt: Jetzt hat die Polizei einen Verdächtigen.

Es war der Tag des WM-Finales 1986. Jutta Hoffmann hatte jenen 29. Juni im Freibad verbracht. Auf dem Weg nach Hause überwältigte sie ein Mann.

Er zerrte die 15-jährige Schülerin in ein Waldstück unweit ihres Elternhauses, vergewaltigte und ermordete sie dort. Monatelang blieb Jutta Hoffmann verschwunden, die Ermittler gingen von einer Entführung aus. Erst im Februar 1988 fand man ihre skelettierte Leiche in Lindenfels (Odenwald).

Verdächtiger ist Wiederholungstäter

Der Mörder blieb ein Phantom: Gesucht wurde ein hellhäutiger Mann mit blauen Augen und blonden Haaren. Jetzt scheint er gefunden zu sein. Wie das Landeskriminalamt Hessen und die Staatsanwaltschaft Darmstadt am Donnerstag mitteilten, steht ein heute 61-Jähriger unter dringendem Mordverdacht.

Der gebürtige Bensheimer ist der Mitteilung zufolge ein Wiederholungstäter. Er sei mehrfach wegen Sexualdelikten und anderen Straftaten verurteilt worden, befinde sich seit dem Jahr 2012 aufgrund eines Urteils des Landgerichts Kiel im sogenannten Maßregelvollzug in einem psychiatrischen Krankenhaus in Norddeutschland.

Donnerstag wurde er dem Ermittlungsrichter in Darmstadt vorgeführt. Dieser erließ Untersuchungshaftbefehl. Anschließend wurde der 61-Jährige zunächst wieder in die geschlossene psychiatrische Einrichtung zurückgebracht.

Fall war vor einer Woche bei "Aktenzeichen XY... Ungelöst"

Überführt wurde er den Ermittlern zufolge, nachdem alte Spurenträger erneut analysiert worden waren und dabei seine DNA festgestellt wurde. Doch das reichte offenbar noch nicht: Die Polizei brauchte auch noch Zeugen.

Am 22. März wurde der Fall daher in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... Ungelöst" vorgestellt. "Im Laufe der Sendung gingen viele Hinweise ein", berichtete die Redaktion der Sendung hinterher. "Auch zu einer 'Adidas'-Tasche und einem auffälligen Badetuch meldeten sich Zuschauerinnen und Zuschauer – beide Gegenstände sind seit dem Mord an Jutta Hoffmann verschwunden."

Acht Tage später verkündeten LKA und Staatsanwaltschaft nun den Ermittlungserfolg. Unter anderem dank Zeugenaussagen habe sich der Verdacht gegen den 61-Jährigen erhärtet.

Verwendete Quellen
  • presseportal.de: Mitteilung des Polizeipräsidiums Südhessen vom 30. März 2023
  • zdf.de: "Aktenzeichen XY... Ungelöst" vom 22. März 2023
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