Security-Panne für den Kanzler: Mann umarmt Olaf Scholz am Flughafen

Ein Mann kommt Olaf Scholz gefährlich nahe. Trotz Personenschützern und Polizei gelingt es ihm, den Kanzler auf dem Rollfeld am Flughafen Frankfurt zu umarmen.

Bei seinem Besuch in Frankfurt am Mittwoch soll es einem Bericht der "Bild" zufolge zu einer bedrohlichen Situation für Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) gekommen sein. Demnach hatte Scholz nach dem Festakt zum 25-jährigen Bestehen der Europäischen Zentralbank in Frankfurt das Gebäude der Zentralbank verlassen und stieg in seine gepanzerte Limousine. Im Schlepptau: Finanzminister Christian Lindner (FDP), der in einen anderen Wagen steigt. Zusammen wollen sie in einer Kolonne mit Polizeibeamten auf Motorrädern und Streifenwagen quer durch die Stadt und über die A3 zum Flughafen fahren.

Dann hängt sich dem "Bild"-Bericht zufolge ein unbekannter Mann in seinem privaten Pkw hinten an die Regierungskolonne und fährt einfach hinterher. Angeblich soll der Mann später angegeben haben, er hätte gedacht, es handele sich um einen Korso einer Familienhochzeit. Die Polizeibeamten in der Kolonne sollen den Mann zunächst nicht bemerkt haben.

Sicherheitsleute sollen den Mann durchgewunken haben

Noch kurioser wird es aber dann an der Einfahrt auf das Rollfeld zur Regierungsmaschine. Auf Anweisung der mitfahrenden Beamten des Bundeskriminalamtes sei auch das Auto mit dem unbekannten Mann vom Sicherheitspersonal des Flughafens an der Schranke durchgewunken worden.

Finanzminister Christian Lindner steigt laut "Bild" kurz nach der Ankunft auf dem Rollfeld zügig in die Regierungsmaschine ein. Kanzler Scholz blieb noch in seiner Limousine sitzen, um zu telefonieren. Als er schließlich auch ausstieg, bewacht von seinen Personenschützern, soll der unbekannte Mann ebenfalls die Tür seines Autos aufgemacht haben. Er soll auf Scholz zugestürmt sein und ihn umarmt haben. Erst dann hätten die Sicherheitsbeamten den Vorfall und die Gefahrensituation erfasst. Als der Mann das Rollfeld wieder verlassen wollte, hätten ihn die Sicherheitsleute festgenommen.

Ein Regierungssprecher sagte auf Anfrage: "Ich kann den Bericht im Wesentlichen bestätigen." "Bild" zitierte Kanzleramtskreise mit den Worten: "Für Olaf Scholz war es in der konkreten Situation kein großer Vorfall, nur eine überraschend innige Umarmung. Im Rückblick stellt sich heraus, was da alles hätte passieren können." Scholz' BKA-Team habe intern zugegeben, dass es zu einer derartigen Situation nicht noch einmal kommen dürfe.