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Frankfurter Europa-Allee: Rekord bei Umzügen und viel Kritik


"Seelenlose Neubauten"
Wenig Liebe für die Europa-Allee: Rekord bei Umzügen

Von t-online, sfk

14.08.2024Lesedauer: 2 Min.
PantherMedia 36895931Vergrößern des BildesViel Platz, wenig Menschen: Ein Park in der Europa-Allee im neuen Frankfurter Europaviertel. (Quelle: Rainer Lesniewski)

Die Frankfurter Europa-Allee verzeichnet die meisten Umzüge Deutschlands, zeigt eine Studie. Verwundert über dieses Ergebnis sind einige Frankfurter nicht.

Kaum irgendwo anders in Deutschland wartet mehr Arbeit auf Möbelpacker, als in der Frankfurter Europa-Allee. Sie ist die Straße mit den meisten Umzugsbewegungen in Deutschland. Gefolgt wird sie von der Chausseestraße in Berlin und der Schleißheimer Straße in München.

Ganze 628 Ein- und Auszüge registrierte das Adressmanagement der Deutschen Post (Deutsche Post Adress) dort in den vergangenen zwölf Monaten. Dies ergab eine Auswertung anonymisierter Umzugsdaten, die das Unternehmen für die Umzugsstudie 2024 aufbereitet hat. Befragt wurden für die Studie mehr als eintausend Personen, die innerhalb des vergangenen Jahres umgezogen sind.

Die Hälfte der Umzüge seien innerstädtisch erfolgt. Die durchschnittliche Entfernung zwischen der alten und neuen Wohnstätte habe bei Umzügen rund 44 Kilometer betragen. 47 Prozent aller Umzüge seien innerhalb der eigenen Stadt oder Gemeinde erfolgt. Nur etwa jeder achte Umziehende sei von einem Bundesland in ein anderes gezogen.

Eines der größten städtebaulichen Projekte Deutschlands

Das Frankfurter Europaviertel liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zum Frankfurter Messegelände. Es wurde auf einer innerstädtischen Brachfläche errichtet, auf der sich einst der ehemalige Güterbahnhof befand. Der Bau des Europaviertels ist eines der größten städtebaulichen Projekte Deutschlands. Mit den Erschließungsarbeiten wurde im Jahr 2005 begonnen, 2006 wurde der erste Hochbau fertiggestellt.

Großer Beliebtheit erfreut sich die Europa-Allee unter Frankfurtern eher weniger. Für viele Ur-Frankfurter gilt sie als Beton-Ödnis, trostlos und nicht besonders einladend. Kritisiert wird insbesondere der mangelhafte ÖPNV. "Für mich hat das Europaviertel kaum Charakter. Es wirkt für mich wie eine schön verzierte Haustür, die in einen leeren Raum führt", sagt eine langjährige Frankfurterin bei einer Blitzumfrage vor Ort zu t-online.

"Ein dystopisch anmutender, städtebaulicher Albtraum"

Ihrer Meinung nach würden viele Menschen, dahinziehen, die selbst nicht aus Frankfurt kommen oder wegen der Arbeit nach Frankfurt ziehen. "Es mangelt an gemütlichen Cafés, einer interessanten Nachbarschaft, einer U-Bahnhaltestelle und vor allem an Historie", ergänzt sie. Die zahlreichen Umzugsbewegungen könne sie nachvollziehen.

"Ein dystopisch anmutender, städtebaulicher Albtraum", sagt ein weiterer langjähriger Anwohner zu t-online, der namentlich nicht genannt werden möchte. In kein anderes Viertel würde er weniger gerne hinziehen als in das Europaviertel. Grund dafür seien unter anderem die U-Bahn, die seit Jahren nicht fertig werden würde, die mangelhafte Infrastruktur und auch die "schier endlose Aneinanderreihung von seelenlosen Neubauten, die alle gleich aussehen und obendrein noch für horrende Preise vermietet werden", so der Frankfurter.

Verwendete Quellen
  • group.dhl.com
  • stadtplanungsamt-frankfurt.de
  • Gespräche mit Frankfurtern
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