Einmal im Leben ein Sechser im Lotto – das ist der Traum aller Lottospieler. Für den Frankfurter Rainer Henning ist dieser Traum in Erfüllung gegangen. Dennoch darf er seinen Gewinn nicht behalten.
Der 71 Jahre alte Mitarbeiter eines Kiosks in Frankfurt am Main machte beim Lottospielen einen entscheidenden Fehler: Er spielte seinen Systemschein mit seiner Kundenkarte im Kiosk, in dem er arbeitet. Das aber ist laut Glücksspielstaatsvertrag verboten. Rund 24.000 Euro hätte Henning nach eigenen Angaben mit diesem Schein gewonnen. Nun bekommt er stattdessen die 36,25 Euro Einsatz wieder zurückerstattet.
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Henning selber sagt: "Hätte ich gewusst, dass ich hier nicht spielen darf, hätte ich das doch nicht gemacht." Lotto Hessen weist darauf hin, dass der Mann hätte "wissen müssen, was er darf und was er nicht darf", sagte Pressesprecherin Dorothee Hoffmann.
Ein Lottoschein mit markierten Zahlen liegt auf einem Holztresen: Der Inhaber des Scheins hat aus einem speziellen Grund trotzdem nicht gewonnen. (Quelle: Cane-Sophie Buzludag/dpa)
Dass Besitzer und auch Mitarbeiter nicht in ihrer eigenen Verkaufsstelle spielen dürfen, sei Teil der Schulung, die jeder erhalte. "In diesem individuellen Fall ist es sehr unglücklich", sagte die Lotto-Sprecherin. Aber die Intention des Gesetzgebers sei es, dass Besitzer und Personal nicht unkontrolliert selber spielen.
Tippgemeinschaft bekam 3,2 Millionen Euro
201 Tipper waren Teil der virtuellen Tippgemeinschaft, die Anfang November mit ihrem Los die richtigen "6 aus 49" erzielte. 3,2 Millionen Euro betrug die Gewinnsumme laut Lotto Hessen insgesamt. Jeder Tipper erhält bei einer sogenannten System-Chance gemäß seiner gekauften Anteile einen entsprechenden Gewinn. "Zwischen 7.500 und 75.000" wären es in diesem Fall gewesen, sagte Hoffmann.
Der Kioskmitarbeiter Henning kaufte nach eigenen Worten drei Anteile, die etwa 24.000 Euro wert gewesen wären. Und dabei, so erklärte es die Lotto-Sprecherin, hätte es gereicht, wenn Henning einfach in einer anderen Verkaufsstelle gespielt hätte.
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Das will der 71-Jährige nun auch in Zukunft tun – dann natürlich nicht mehr in seinem Laden. Nach 16 Jahren Lotto-Erfahrung lässt er sich nicht davon abbringen, weiterhin jeden Mittwoch, Freitag und Samstag zu tippen. Denn Henning ist überzeugt: "Aus Fehlern lernt man."
- Nachrichtenagentur dpa