Der Frankfurter Stadtwald wird sich nach Experteneinschätzung nur langsam vom Trockenstress der Hitzesommer der vergangenen beiden Jahre erholen. Viele Bäume würden auch jetzt noch absterben.
Nach den extrem trockenen Sommern 2018 und 2019 hat der Stadtwald in Frankfurt am Main immer noch mit den Folgen zu kämpfen. "Der Wald ist immer noch stark geschwächt", sagte Peter Rodenfels, stellvertretender Leiter der Abteilung Stadtforst der Deutschen Presse-Agentur. Der Regen der vergangenen Monate habe ihm nicht wirklich geholfen. Denn die Bäume seien wegen der extremen Trockenheit im Sommer 2018 bereits sehr geschwächt gewesen. "Viele Bäume sterben auch jetzt noch ab."
Lichte Baumkronen, von Borkenkäfern und Pilzen befallene Stämme, abfallende Rinde: Die Schäden im Stadtwald sind laut Rodenfels massiv. Vergangenes Jahr seien rund 30.000 Meter Schadholz entfernt worden. Das bedeute: Würde man alle gefällten Bäume in der für den Stadtwald typischen Dichte nebeneinander stellen, entspräche das einer Fläche von etwa 155 Fußballfeldern.
Stadt kämpf gegen das Baumsterben
Die Stadt habe jedoch viel getan, um dem Wald bei der Regeneration zu helfen. Viele junge Bäume seien neu gepflanzt worden. "Die Wurzeln der Setzlinge haben wir dieses Jahr erstmalig in ein Granulat getunkt, eine Art flüssigen Schwamm." Großangelegte Bepflanzungen seien jedoch kaum möglich, erklärt Rodenfels: "Uns fehlt die Fläche, wir können nicht so einfach das Ruder herumreißen." Was der Wald vor allem brauche, sei Zeit, um sich von der Dürre der vergangenen beiden Jahre zu erholen.
Eine Strategie hat die Stadt noch in petto: Sie plant weiterhin, neue Baumarten langsam in den Wald zu integrieren, die besser mit Hitze und Trockenheit klarkommen. Im November 2019 seien bei einer Aktion etwa 200 Flaumeichen gepflanzt worden, sagt Rodenfels.
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Jedoch: Mediterrane Eichen wie diese seien in der deutschen Forstwirtschaft Neuland. "Wir müssen abwarten, wie sie sich entwickeln." Ein Problem sei auch, an Saatgut zu kommen – noch werde es importiert.
- Nachrichtenagentur dpa